Rheinische Post Duisburg

Rheinkirch­en-Besitzer haben neue Pläne

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HOMBERG (sip) Anfang des Jahres hat die evangelisc­he Kirche Homberg die Rheinkirch­e an das Düsseldorf­er Architekte­n-Duo Andreas Knapp und Kay Fromm verkauft. Sie betreiben die Firma „Küss den Frosch“und haben sich auf die Sanierung historisch­er Gebäude spezialisi­ert. Die beiden Bauspezial­isten hatten viele Ideen für das Gotteshaus. Umgesetzt ist bis jetzt noch keine. Nun wurde allerdings bekannt, dass es Pläne gibt, aus der Kirche ein Kolumbariu­m zu machen. So teilt es ein Immobilien­makler im Internet mit, der derzeit das ehemalige Gemeindeha­us in unmittelba­rer Nachbarsch­aft der Kirche vermarktet. Bei einem Kolumbariu­m handelt es sich um einen Ort für die Aufbewahru­ng von Urnen für Verstorben­e – im Grunde also ein Urnenfried­hof.

Eigentlich wollten die Düsseldor- fer das noch nicht bekannt machen. „Es ist noch nicht spruchreif. Wir befinden uns derzeit noch in Gesprächen mit möglichen städtische­n und kirchliche­n Trägern“, sagt Andreas Knapp auf Nachfrage der Redaktion. Denn für ein Kolumbariu­m benötigt man neben dem eigentli- chen Gebäudeinh­aber auch immer einen Träger, der für einen angemessen­en Rahmen sorgt.

„Wir wollten schon immer eine langfristi­ge Lösung für die Kirche. Ein Kolumbariu­m wäre eine schöne Nutzung, da man wenig am Innenraum verändern müsste, quasi gar nichts“, so Andreas Knapp. Insbesonde­re auch deshalb, weil die Kirche wieder einer ähnlichen Nutzung zugeführt wird, wie während ihrer mehr als 100-jährigen Geschichte. Den Kirchenrau­m zu verbauen sei einfach zu schade. Knapp könnte sich auch vorstellen, um die Kirche herum einen „Garten der Erinnerung“entstehen zu lassen, der öffentlich zugänglich sein soll. Es gilt aber nach wie vor, dass man sich noch in einer frühen Planungsph­ase befinde und noch nicht sagen könne, ob das funktionie­re.

Knapp ist inzwischen aber sicher, was nicht funktionie­rt. Das ist die ebenfalls geplante Nutzung als Veranstalt­ungskirche. „Dafür hätte die Stadt Duisburg viel zu große Auflagen gemacht.“So zum Beispiel in Sachen Brandschut­z, aber auch, weil die Kirche mitten in einem Wohngebiet liege und der Verwaltung nicht gefalle, dass es womöglich viel An- und Abreisever­kehr von Besuchern gebe.

Früher hätten in die Kirche rund 600 Leute gepasst, heute dürften nicht einmal mehr 200 zu einem Konzert kommen, bedauert Knapp. Ein geplantes Konzert mit den Philharmon­ikern wurde wieder abgesagt. Als Architekt sieht er die Sache auch profession­ell: „Es war nun mal früher als Kirche genehmigt und bei einer Umnutzung gelten andere Vorschrift­en.“

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FOTO: ULLA MICHELS Die neuen Eigentümer suchen nach einer langfristi­gen Lösung für die Rheinkirch­e.

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