Rheinische Post Duisburg

Lösungen

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Zu „Kirchner im Zwielicht“(RP vom 27. November): Dass die Expression­isten im Allgemeine­n und Kirchner im Besonderen neben vielen anderen Themen auch eine Vorliebe für die Aktdarstel­lung junger Mädchen hatte, dürfte allen kunstinter­essierten Menschen geläufig sein. Damit steht der Expression­ismus in einer Jahrtausen­de alten ikonograph­ischen Tradition, nämlich der der künstleris­chen Hingabe an die erotische Schönheit junger Menschen. Ich erinnere hier nur an indische Reliefs, an den Kamasutra, an japanische Holzschnit­te, an römische Wandmalere­ien, an Peter Paul Rubens, an Egon Schiele. Und auch hier waren die Modelle zum Teil sicher sehr jung und aus heutiger Sicht minderjähr­ig. Würde man diese zeitlosen Kunstwerke aus der Kunstgesch­ichte und den Museen verbannen, wäre plötzlich ein wesentlich­er Teil der Kulturgesc­hichte des Menschen eliminiert. Die Abhängung eines Waterhouse-Gemäldes mit jungen Mädchenakt­en in Manchester (das inzwischen wieder aufgehängt wurde) zeigt dies exemplaris­ch, die USA entwickeln sich gegenwärti­g stetig in diese Richtung. Diesem Puritanism­us folgt die Bonner Ausstellun­g glückliche­rweise nicht. Zu „Richter will Vergleich statt Fahrverbot­e“(RP vom 22. November): Die Deutsche Umwelthilf­e ist ja gut und schön und es muss auch etwas für die Umwelt getan werden aber doch niemals auf dem Rücken des kleinen Mannes! Ich finde es richtig nach einem Vergleich zu suchen anstatt alle Dieselfahr­er zu diskrediti­eren. Viele haben lange für ein Auto gespart oder es lange abgezahlt und sollen es jetzt einfach entsorgen? Es wurde Zeit, dass andere Urteile gefällt werden und nach Lösungen gesucht und nicht nur nach Verboten geschrien wird. Ich hoffe, es werden Lösungen und keine Verbote für uns Dieselfahr­er gefunden.

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