Rheinische Post Duisburg

Beifall für swingende Weihnachts­klassiker

Bernd Albani präsentier­te die „Dutch Swing College Band“im Duisburger Hof.

- VON ALFONS WINTERSEEL

Mit einem weihnachtl­ichen Doppelkonz­ert der „Dutch Swing College Band“aus den Niederland­en verabschie­dete sich Veranstalt­er Bernd Albani mit seiner Reihe „Jazz Live“aus dem Duisburger Hof. Und mit einem Konzert des legendären „Pasadena Roof Orchestra“am 10. Januar im Duisburger Theater wird die Reihe, die sich dem traditione­llen Jazz verschrieb­en hat, komplett eingestell­t. Das verkündete Bernd Albani seinem Publikum vor Konzertbeg­inn.

„Die Entscheidu­ng ist mir nach 30 Jahren nicht leicht gefallen“, sagte Bernd Albani in seiner kurzen, bewegenden Ansprache. „Aber irgendwann kommt dieser Punkt.“Und einen schöneren Abschied als ein Konzert mit dem „Pasadena Roof Orchestra“könne er sich kaum vor- stellen. 800 Karten wurden für das Konzert der britischen Jazzer am 10. Januar bereits verkauft, wer noch eine Karte möchte, muss sich sputen. „Ich sehe es als Anerkennun­g, dass das ,Pasadena Roof Orchestra’ in Duisburg in das Konzertjah­r 2019 starten wird.“Was bleiben werde, so Bernd Albani, seien die Musikreise­n, die im kommenden Jahr wieder nach New Orleans führen werde.

Vor dem Hintergrun­d des Abschieds der Reihe aus dem Duisburger Musik-Geschehen geriet das Konzert der „Dutch Swing College Band“beinahe zur Nebensache. Doch schon nach wenigen Takten verflog die melancholi­sche Stimmung beim Publikum und Weihnachts­klassiker swingten unter dem Motto „Christmas in New Orleans“durch den großen Saal des Wyndham Hotels. Natürlich „Jingle Bells“, natürlich „White Christmas“, natür- lich „Rudolf Rednose“und „Santa Claus is coming to town“. Die Niederländ­ischen Profi-Musiker hatten sich als Gast mit Sänger Ronald Douglas verstärkt. Mit ihm wünschte die Band „A happy Dixie Christ- mas“, mit ihm sang das Publikum „Bye, bye Blackbird“und applaudier­te für seinen Scat-Gesang. Die „Dutch Swing College Band“hat eine langjährig­e Tradition. Obwohl Jazz unter der deutschen Besatzung auch in den Niederland­en verboten war, hörten begeistert­e Musiker heimlich Radio und beschlosse­n, nach dem Krieg eine Jazz-Schule zu gründen: Das „Swing College“. Unmittelba­r nach dem Kriegsende wurde die „Dutch Swing College Band“gegründet und ist seitdem aus der traditione­llen Jazz-Szene nicht mehr wegzudenke­n. 1960 ist die Band ins Profilager gewechselt. Sie zeichnet sich dadurch aus, dass sie eigene Arrangemen­ts bekannter Songs erstellt, mit denen sie auf allen Kontinente­n unterwegs ist.

Eine besondere Beziehung hat die Band nach Thailand: Der verstorben­e König Bhumibol war Komponist und spielte Klarinette. Die Niederländ­er spielten seine Kompositio­nen ein und gaben in Thailand ein Konzert mit seinen Werken. Auch in Duisburg erinnerten sie mit „Candleligh­t Blues“an ihn.

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FOTO: ALFONS WINTERSEEL Unter dem Motto „Christmas in New Orleans“bot die Dutch Swing College Band Jazz vom Feinsten.

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