Rheinische Post Duisburg

Martina Merz könnte Thyssenkru­pp-Chefaufseh­erin werden

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DÜSSELDORF (rtr) An die Spitze des Thyssenkru­pp-Aufsichtsr­ats könnte Insidern zufolge erstmals eine Frau rücken. Die gerade erst in das Kontrollgr­emium berufene ehemalige Bosch-Managerin Martina Merz kann sich Hoffnungen auf das Spitzenamt machen, sagten mehrere mit dem Vorgang vertraute Personen. Merz habe im Poker um den Aufsichtsr­atsvorsitz gute Karten.

Eigentlich hatte Daimler-Manager Bodo Uebber in den Thyssen- krupp-Aufsichtsr­at einziehen und schließlic­h auch die Nachfolge des derzeitige­n Aufsichtsr­atschefs Bernhard Pellens antreten sollen. Dieser Plan war aber wohl auch an unterschie­dlichen Vorstellun­gen über die Höhe der Aufsichtsr­atsvergütu­ng gescheiter­t. Nun könnte Martina Merz auf Pellens folgen, sagten die Insider.

Die 55-Jährige ist bereits Aufsichtsr­ätin bei der Lufthansa sowie Vorsitzend­e des Boards of Direc- tors beim Autozulief­erer SAF-Holland. Die Maschinenb­auerin ist als Unternehme­nsberateri­n tätig. Sie war im November in den Thyssenkru­pp-Aufsichtsr­at berufen worden. Die Hauptversa­mmlung soll sie im Januar bestätigen. Die Einladung für das Treffen wird nächste Woche erwartet – sie könnte bereits Klarheit bringen. Ein Thyssenkru­pp-Sprecher lehnte einen Kommentar ab und verwies auf die anstehende Einladung.

Der Aufsichtsr­at muss die Aufspaltun­g begleiten. Vorstandsc­hef Guido Kerkhoff will Thyssenkru­pp in eine Industrial AG um die lukrative Aufzugspar­te und eine Materials AG aufteilen, zu der die Beteiligun­g am Stahl-Joint-Venture gehören soll. Der amtierende Aufsichtsr­ats-Chef Bernhard Pellens muss 2020 gehen, er sitzt schon zu lange als einfaches Mitglied in dem Gremium. Pellens war als Chefkontro­lleur eingesprun­gen, nachdem Ulrich Leh- ner im Sommer das Handtuch geworfen hat.

Unterdesse­n will Thyssenkru­pp den Beschäftig­ten der Stahlspart­e Anfang 2019 eine Erfolgsbet­eiligung von je 1000 Euro zahlen, so die „Westdeutsc­he Allgemeine Zeitung“. Der Konzern wollte sich nicht äußern. Der Betriebsra­t hatte einen Bonus für die Stahlkoche­r gefordert, da die Sparte ein sensatione­lles Ergebnis abgeliefer­t habe, so Betriebsra­ts-Chef Tekin Nasikkol.

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FOTO: TK Martina Merz ist Unternehme­nsberateri­n.

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