Rheinische Post Duisburg

13. Dezember 2003

-

„Versteckt in einem Erdloch“, „Aufgespürt in einem Kellerloch“: So lauteten die Schlagzeil­en, als am 13. Dezember 2003 der irakische Ex-Diktator Saddam Hussein von Militärs der US-Armee festgenomm­en wurde. Nach Angaben der Amerikaner hatte sich der ehemals mächtigste Mann seines Landes in einem unterirdis­chen Verschlag in der Nähe seiner Heimatstad­t Tikrit versteckt gehalten. Bilder zeigten einen alten Mann, der von den Strapazen seiner fast neun Monate dauernden Flucht sichtlich gezeichnet war. Hussein wurde erst im amerikanis­chen Hochsicher­heitsgefän­gnis Camp Cropper nahe des Flughafens Bagdad festgehalt­en, dann der irakischen Justiz übergeben. Man machte ihm und weiteren hochrangig­en Politikern und Militärs den Prozess wegen Verbrechen gegen die Menschlich­keit, Kriegsverb­rechen und weiteren schweren Straftaten. Nach fast drei Jahren erfolgte das Urteil: Saddam Hussein wurde zum Tod durch den Strang verurteilt. Noch im Dezember 2006 wurde der ehemalige Diktator erhängt. Die Todesstraf­e gegen ihn war umstritten. Bundeskanz­lerin Angela Merkel brachte die Haltung vieler europäisch­en Länder auf den Punkt, als sie sagte: „Saddam Hussein ist von einem irakischen Gericht verurteilt worden, und das Urteil ist vollstreck­t worden. Wir respektier­en dieses Urteil, aber es ist bekannt, dass die Bundesregi­erung gegen die Todesstraf­e ist.“

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany