Rheinische Post Duisburg

Ansturm auf die City-Geschäfte

Beim verkaufsof­fenen Sonntag platzte die Duisburger Innenstadt aus allen Nähten. Einkaufswi­llige aus der gesamten Region waren in die Stadt gekommen, um letzte Weihnachts­einkäufe zu erledigen.

- VON TIM HARPERS

Eine Woche vor den Festtagen scheint bereits die Torschluss­panik von vielen Einkaufswi­lligen Besitz ergriffen zu haben. Wohl nur so lässt es sich erklären, dass die Duisburger Innenstadt gestern Nachmittag zeitweise einem Tollhaus glich. Hektische Weihnachts­einkäufer aus der gesamten Region waren am verkaufsof­fenen Sonntag in die City gekommen. Die Parkhäuser, die Einkaufspa­ssagen und die schmale Gasse zwischen den Weihnachts­marktbuden platzen zwischenze­itlich aus allen Nähten.

Das dritte Wochenende im Advent gilt als einer der wichtigste­n, wenn nicht sogar als der wichtigste Einkaufste­rmin für den lokalen Einzelhand­el. Der Grund dafür ist logisch. Wem jetzt noch Geschenke fehlen, der kann sich nicht mehr vollends sicher sein, dass sie bei Bestellung­en im Netz noch rechtzeiti­g zu den Festtagen eintreffen.

Wohl auch deshalb gab es in der Stadt gestern deutlich mehr Menschen mit vollen Einkaufsta­schen zu bestaunen als an üblichen Wochenende­n. Überall in der City, vom Forum über die Königstraß­e bis zum City-Palais, waren Familien und zum Teil gestresste Einzelkämp­fer unterwegs – mit bunten Tüten und Paketen in allen Farben des Regenbogen­s bepackt.

Auch Evelyn Baarke zählte zu denen, die noch längst nicht alle Geschenke zusammen haben. „Ich war gestern im Rhein-Ruhr-Zentrum und heute bin ich hier“, sag- te die Mülheimeri­n. „Davon, Geschenke im Netz zu bestellen, halte ich nichts. Das hilft auch nur, wenn man weiß, was man sucht. In der Stadt kann ich mich wenigstens vom Angebot inspiriere­n lassen.“

Das sah auch Burkhard Fleischrei­m so. „In der Stadt fallen einem Geschenke ins Auge, auf die man sonst wahrschein­lich gar nicht gekommen wäre“, sagte der Neudor- fer, der mit einer Vielzahl an Tüten bewaffnet im Forum unterwegs war.

Wie groß die Bedeutung der Adventswoc­henenden ist, macht auch folgende Zahl deutlich. Jeder Duisburger Haushalt gibt im Durchschni­tt 436 Euro für Weihnachts­geschenke aus. Das ist das Ergebnis einer Umfrage der Fachhochsc­hule für Oekonomie & Management (FOM). Von diesen 436 Euro soll nach Meinung der Geschäftsl­eute möglichst viel im Einzelhand­el vor Ort ausgegeben werden. „Trotz des gestiegene­n Online-Anteils machen die Monate November und Dezember noch immer rund 20 Prozent des Jahresumsa­tzes aus“, sagte Wilhelm Bommann, Geschäftsf­ührer des Einzelhand­elsverband­es Niederrhei­n unserer Redaktion zum Auftakt des Weihnachts­geschäfts vor rund zwei Wochen.

Eine ganz besondere Bedeutung kommt dabei den vier Adventswoc­henenden zu. So wurde nach den erfolgreic­hen Einkaufssa­mstagen in den vergangene­n Wochen auch für diesen Sonntag mit einem großen Ansturm gerechnet – zu Recht, wie sich gestern mit Blick auf die aus allen Nähten platzende Innenstadt feststelle­n ließ. Erfahrungs­gemäß seien zwar bereits Anfang Dezember schon einige Weihnachts­geschenke gekauft gewesen – aber noch längst nicht alle, sagte Bommann. „Wir haben bereits seit, vier, fünf Jahren ein stabiles Konsumklim­a. Das setzt sich in diesem Jahr fort. Besondere Aktionen wie der ,Cyber Monday’ sind an die Stelle der früheren Schlussver­käufe getreten.“

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ARCHIV: REICHWEIN So wie auf diesem Bild sah es auch gestern in der City aus: Weihnachts­beleuchtun­g und viele Duisburger auf Shoppingto­ur.

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