MSV-Damen müssen sich den Bayern 0:4 geschlagen geben
Im Frauenfußball schließt der MSV mit einer deutlichen Niederlage das Jahr 2018 ab. Der Abstand zur Abstiegszone bleibt unverändert.
Keine Frage, das Jahr hätte schöner enden können. „Wir haben in den letzten vier Spielen 1:18 Gegentore kassiert“, rechnete Thomas Gerstner, Trainer des MSV Duisburg, vor, nachdem die letzte Partie vor der Winterpause in der Fußball-Bundesliga der Frauen eine 0:4 (0:0)-Niederlage gegen den FC Bayern München gebracht hatte. Ein zwingender Grund für Trübsinn war dies nun aber nicht, zumal sich am Abstand von vier Punkten zum ersten Abstiegsplatz nichts geändert hat. Zudem konnte der Coach die Gegentorflut auch einordnen.
„Wir werden es auch weiter so machen, um vor allem unsere jungen Spielerinnen daran zu gewöhnen, dass wir auch gegen Spitzen- mannschaften unser eigenes System durchziehen“, sagte Gerstner und stellte damit den Ausbildungseffekt für sein Team in den Vordergrund. Mit Pia Rybacki stand ein Eigengewächs wieder in der Startelf, Antonia Halverkamps und Naomi Gottschling stießen in der Schlussphase dazu.
Das Rezept, bei Ballbesitz des Gegners sehr tief zu stehen, dann aber durchaus auch den Weg nach vorn zu suchen, ging eine Halbzeit lang gut auf. Thomas Gerstner drückte es so aus: „Wir haben praktisch mit einer Sechserkette gespielt, die bei eigenem Ballbesitz zu einer Viererkette wurde, und damit dann ein, zwei Nadelstiche gesetzt, die aber keinen Erfolg gebracht haben.“Für einen davon sorgte in der 21. Minute Mittelstürmerin Dörthe Hoppius, die nach einem von Bayern-Keeperin Manuela Zinsberger viel zu lässig gespielten Ball einen Heber über diese versuchte. Die Kugel landete auf dem Tornetz.
Der Favorit kam mit der MSV-Spielweise nicht wirklich klar, was der scheidende Gästetrainer Thomas Wörle – erwartungsgemäß – auch am Rasen im PCC-Stadion festmachte: „Trotzdem hatten wir ja die Kontrolle. Es ging nur darum, das erste Tor zu erzielen.“
Das gelang den Bayern zwei Minuten nach Wiederbeginn freilich nicht auf spielerischem Weg, sondern durch einen durch Freund und Feind gerutschten Freistoß von Lina Magull.
Ein Doppelschlag durch Mandy Islacker und Sara Däbritz (62./63.) entschied die Partie endgültig, Is- lacker legte an alter Wirkungsstätte noch einmal nach (68.).
Verabschiedet wurde vor dem Spiel Sommer-Neuzugang Sabine Stoller, die nur wenig Einsatzzeit hatte und selbst um die Auflösung des Vertrages gebeten hatte. Ob es neben der bereits verpflichteten kanadischen Abwehrspielerin Myia Wilkes noch einen weiteren Zugang geben wird, ließ Thomas Gerstner offen: „Wir haben die eine oder andere Option.“
MSV Duisburg – FC Bayern München 0:4 (0:0)
MSV: Kämper – Rybacki, O’Riordan, Moore, Radtke – Debitzki – Zielinski (87. Lange), Morina, Dunst (80. Gottschling), Richter – Hoppius (76. Halverkamps). Tore: 0:1 Magull (47.), 0:2 Islacker (62.), 0:3 Däbritz (63.), 0:4 Islacker (68.).