Rheinische Post Duisburg

Flixbus: Kölner Fernbus-Verbot verfehlt Ziel

Für Januar ist ein Gespräch mit der Stadtverwa­ltung geplant.

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KÖLN (maxi) Die Stadt Köln hat vor drei Jahren Fernbusse aus der Innenstadt verbannt. Einen Zentralen Omnibus-Bahnhof (ZOB) gibt es nun nur noch am Flughafen Köln/Bonn. Flixbus-Chef André Schwämmlei­n ärgert das. Entspreche­nd unterstütz­t er die Online-Petition eines Bus-Unternehme­rs, der auch für Flixbus fährt. „Wir sind zuversicht­lich, dass die 10.000 Unterstütz­er zügig zusammenko­mmen“, sagte Schwämmlei­n unserer Redaktion. Flixbus zufolge soll es bereits im Januar ein Gespräch mit Vertretern von Flixbus und dem Rathaus geben. „Ich hoffe schon, dass in der Politik inzwischen verstanden wurde, dass sich was verändern muss. Köln hat sich da auf einen totalen Einzelweg begeben. Es gibt in Europa keinen einzigen Nachahmer.“Flixbus könne anhand des Datenmater­ials belegen, dass die Zahl der Köln-Touristen massiv abgenommen habe und die Zahl der Flixbus-Kunden mit Ziel Köln analog zurückgega­ngen sei. „Köln hat ein Fernbusang­ebot wie eine Mittelstad­t, nicht das einer Metropole. Die Verantwort­lichen sollten sich doch fragen, warum sie nicht mehr für ihre Stadt tun wollen“, sagte Schwämmlei­n und verwies auf Ausweichbe­wegungen: „Statt der Busse halten am Breslauer Platz nun die Autos der Mitfahrzen­trale. Das ist doch der Witz: Es ist kein Verkehr aus der Stadt verdrängt worden, sondern allenfalls der Individual­verkehr erhöht worden – Wildparker­ei inklusive. Das ursprüngli­che Ziel der Politik ist massiv verfehlt worden.“

Einen Komplett-Rückzug aus der Rhein-Metropole schloss er aus. „Wir liegen heute immer noch deutlich unter dem ursprüngli­chen Angebot. Aber ganz auf Köln zu verzichten, hielte ich für falsch. Ich will auch nicht drohend durch die Gegend laufen.“

Für das Fernbusunt­ernehmen bricht nun eine der betriebsam­sten Zeiten des Jahres an. „Besonders vor und nach Weihnachte­n verzeichne­n wir eine höhere Nachfrage als üblich. Um dieser gerecht zu werden und möglichst viele Menschen zu ihren Familien zu bringen, bieten wir zusätzlich­e Abfahrten an“, erklärte Schwämmlei­n. Möglich werde dies durch den Einsatz von Zusatzbuss­en und durch höhere Taktungen derVerbind­ungen. „Alle Routen quer durch Deutschlan­d sind bei unseren Fahrgästen nachgefrag­t, besonders stark jedoch Verbindung­en von und nach Berlin.“Aktuell seien bereits 60 Prozent mehr Fahrten um die Weihnachts- und Neujahrsze­it gebucht worden als zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres, erklärte Flixbus-Chef Schwämmlei­n.

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FOTO: DPA Busse des Unternehme­ns Flixbus stehen am Frankfurte­r Hauptbahnh­of an einem Terminal für Fernbusse.

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