„Nehmen Sie sich eine Flasche Wein und zwei Gläser, setzen Sie sich vor den Backofen und begießen Sie die Gans“
Weihnachten, Zeit des unverfrorenen Schlemmens, denn wenn man schon ein paar Kilo zulegt, kannes ja wenigstens gut schmecken. Aber was kommt zur besinnlichen Jahreszeit eigentlich im Duisburger Süden auf den Tisch? Die Redaktion hat nachgefragt. Und wer weiß, vielleicht lassen Sie sich ja von dem ein oder anderen Gericht inspirieren.
Reinhard und Marita Mosch sitzen direkt an der Quelle: Auf ihrem Hof in Mündelheim züchten und verkaufen die beiden unter anderem Gänse, und die sind zur Weihnachtszeit natürlich ein absoluter Renner. „Bei uns gibt’s auch Gans, aber erst am 27. Dezember“, sagt Reinhard Mosch. Zubereitet wird die Gans nach dem eigenen, „gans einfachen“Rezept.
„Das Tier kommt einfach in eine gefettete Pfanne, Salz und Pfeffer drauf, und dann bei 140 bis 150 Grad eine Stunde pro Kilo in den Ofen.“Wer mag, kann die Gans in der letzten halben Stunde noch mit Salzwasser oder Honig bestreichen, aber Bauer Mosch warnt: „Wer den Backofen öffnet, verliert eine Viertelstunde Garzeit, weil die Hitze entweicht“. Wenn ein Kunde danach fragt, ob er die Gans mit Rotwein begießen soll, hat der Experte noch einen ganz besonderen Tipp parat. „Nehmen Sie sich eine Flasche Wein und zwei Gläser, setzen Sie sich vor den Backofen und begießen Sie die Gans. Bloß lassen Sie den Backofen zu.“Gänsehaut verträgt schließlich keinen Rotwein.
Im Seniorenzentrum Altenbrucher Damm zaubern die Köche an den Weihnachtstagen gleich mehrere Klassiker für die Bewohner des Zentrums und ihre Angehörigen. Während an Heiligabend ganz traditionell Kartoffelsalat mit Würstchen auf den Teller kommen, gibt es am ersten Weihnachtstag Gänsebrust mit Klößen und Apfelrotkohl mit karamellisierten Äpfeln. Am zweiten Weihnachtstag gibt es für die Bewohner Hirschgulasch.
„An den Feiertagen habe ich frei“, sagt Marion Hase entschlossen, „da werde ich auch ganz sicher nicht kochen.“Schließlich macht die Duisburgerin das sonst schon fast jeden Tag, als Köchin in der Kult-Pommesbude „Schatz Schlemmerecke“. Deswegen muss an den Festtagen ihr Mann ran, zum Beispiel am ersten Weihnachtstag mit einem Kaninchenbraten. „Ich beschäftige mich auch gar nicht mit den Details, das überlasse ich alles meinem Mann“, lacht Hase. Am zweiten Weihnachtstag wird es dann ganz klassisch, es gibt, natürlich, Gans. Vom Ehemann gekocht – versteht sich ja von selbst.
Reinhard Mosch
Bauer