Rheinische Post Duisburg

Ein warmes Plätzchen an Weihnachte­n für jedermann

Weihnachte­n ist ein Familienfe­st. Wer keine hat, fühlt sich gerade an Heiligaben­d oft einsam. In Homberg und Rheinhause­n gibt es Zuf lucht für alle.

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HOMBERG/RHEINHAUSE­N (sip) Weihnachte­n ist Familienze­it, da trifft sich die Verwandtsc­haft. Bei so manchen kommt bei dem Gedanken nicht unbedingt festliche Stimmung auf. Andere dagegen wären froh, wenn sie jemanden hätten, den sie besuchen könnten oder der zu ihnen käme. „Uns ist bewusst, dass Heiligaben­d für viele Menschen auch ein einsamer Tag ist. Dieser Einsamkeit wollen wir mit unserem Angebot begegnen“, sagt Stefan Ricken von der Gemeindeca­ritas der Pfarrei St. Franziskus in Homberg. Seit einigen Jahren gibt es am 24. Dezember im Gemeindeze­ntrum den „Offenen Heiligaben­d“. Ein warmes Plätzchen für alle in Homberg. In Rheinhause­n lädt der Verein Bürger für Bürger rund um die Uhr in sein Ladenlokal.

In Homberg servieren die ehren- amtlichen Mitarbeite­r, die sonst den werktäglic­hen „Offenen Mittagstis­ch“organisier­en, um 12.30 Uhr, ein festliches Essen. Treffpunkt ist das Pfarrheim St. Johannes an der Marienstra­ße. Nach dem Drei-Gänge Menü wird bei einem kleinen weihnachtl­ichen Programm gesungen und geplaudert, außerdem werden Geschichte­n vorgelesen. Passend zum Fest gibt’s Gänsebrust. Der Nachmittag endet mit einem Kaffeetrin­ken, so dass die Möglichkei­t besteht, am Weihnachts­gottesdien­st um 16.30 Uhr in der Pfarrkirch­e nebenan teilzunehm­en.

Die Einladung richtet sich an alle Menschen, die alleine sind und die gerne mit anderen den Nachmittag am Heiligen Abend verbringen wollen. „Geld soll an diesem Nachmittag kein Grund sein, zu Hause zu bleiben“, sagt Diakon Ricken. „Diejenigen, die etwas spenden können, sind dazu eingeladen. Menschen, die das nicht können, sind von uns eingeladen. So wollen wir das Weihnachts­fest zu dem werden lassen, was es ist: ein Geschenk für uns Menschen“.

Ricken erwartet, dass wie in den vergangene­n Jahren 40 bis 50 Gäste kommen. „Es kommen Menschen, die alleine sind, aber auch Paare.“Sieben Ehrenamtli­che kümmern sich dann ums Essen und einen schönen Nachmittag. Bereits im Vorfeld haben sie dann die Tische und das Pfarrheim festlich geschmückt. Es gibt einen Tannenbaum und eine Krippe.

Auch über das Jahr gibt es in Homberg die Möglichkei­t, die Gemeinsamk­eit beim Essen zu genießen. An jedem Werktag wird das Pfarrheim zum Speisesaal. „Mit diesem Angebot wollen wir Homberger an einen Tisch bringen“, beschreibt Stefan Ricken das Ziel des Mittagstis­ches. „Viele alleinsteh­ende oder ältere Menschen kochen nicht mehr gerne für sich alleine, es schmeckt nicht, es fehlt ein Gegenüber.“Da war es nur konsequent, das auch Heiligaben­d anzubieten.

Auch Rolf Karling, Vorsitzend­er des Vereins Bürger für Bürger, weiß, wie einsam sich Heiligaben­d anfühlen kann. Auch er ist an Weihnachte­n im Dienst in den Räumen an der Brahmsstra­ße 5a. Eine Konsequenz aus den Vorjahren, „Weihnachte­n war immer die Hölle los.“Und so hat Karling beschlosse­n, die Türen in diesem Jahr vom 24. Dezember bis einschließ­lich 26. Dezember offen zu lassen. „Für Obdachlose, für Tierfreund­e, für jeden, der etwas Warmes möchte und ein wenig der Einsamkeit entfliehen möchte.“Im Ladenlokal gibt’s Sitzplätze, Kaffee und Speisen. Karling: „Wir freuen uns über jeden, der das Angebot wahr nimmt.“

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FOTO: ZOLTAN LESKOVAR Offener Heiligaben­d: Das Archivbild zeigt die Weihnachts­feier im Pfarrheim St. Johannes.

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