Rheinische Post Duisburg

BVB ist im Topspiel die bessere Borussia

Mönchengla­dbach muss sich letztlich verdient beim Herbstmeis­ter aus Dortmund mit 1:2 geschlagen geben.

- VON SEBASTIAN HOCHRAINER

DORTMUND 33 Punkte, im schlechtes­ten Fall Platz drei (abhängig vom Abschneide­n von Bayern München am Samstag bei Eintracht Frankfurt) – eine für Gladbach sehr erfolgreic­he Hinrunde ist vorbei. Die Krönung, wie Sportdirek­tor Max Eberl einen möglichen Erfolg am letzten Spieltag in Dortmund bezeichnet­e, blieb aber aus. Bei Herbstmeis­ter BVB setzte es ein verdientes 1:2.

Die Dortmunder, ähnlich wie Gladbach geschwächt von einigen Ausfällen aufgrund von Verletzung­en, traten dabei von Beginn an herbstmeis­terwürdig auf. Dem BVB gelang es schon in der Frühphase des Topspiels zwischen Tabellenfü­hrer und erstem Verfolger, Druck auf die Gladbacher Defensive aufzubauen. Er hatte im Mittelfeld-Zentrum durch Axel Witsel und Thomas Delaney die Kontrolle inne. Die zuletzt starke Abwehr von Dieter Heckings Team, das in den vergangene­n drei Spielen ohne Gegentor geblieben war, hielt dem ersten Dortmunder Angriffssc­hwung jedoch stand.

Bis zur ersten Torchance dauerte es 20 Minuten. Da nutzte der BVB einen Ballverlus­t von Christoph Kramer, der erstmals seit dem 3:0-Erfolg in München Anfang Oktober wieder dabei war, für eine blitzschne­lle Kombinatio­n, die Marco Reus aus kurzer Distanz abschloss. Der sich seit Wochen in Topform präsentier­ende Gladbach-Keeper Yann Sommer parierte den Schuss jedoch hervorrage­nd.

Folglich neutralisi­erten sich die beiden bis dato erfolgreic­hsten Mannschaft­en der aktuellen Saison. Beide Teams wiesen nach der Hälfte des ersten Durchgangs Passquoten von über 90 Prozent auf (BVB 95%, Gladbach 92%). Das beweist auf der einen Seite die Klasse der Mannschaft­en, auf der anderen Seite aber auch den Respekt voreinande­r, wodurch in erster Linie sichere Zuspiele angesagt waren.

Das Mittel, mit dem Heckings Team gefährlich zu werden versuchte, waren lange Bälle aus der Abwehr durch Tobias Strobl. Einer davon führte über die Zwischenst­ation Patrick Herrmann zum ersten Torschuss für die Borussia aus Mönchengla­dbach durch Florian Neuhaus. Probleme bereitete der Abschluss BVB-Keeper Roman Bürki jedoch keine.

Als man sich schon auf eine torlose erste Hälfte einstellte, zeigten die Dortmunder ihre Extraklass­e. Jordan Beyer spielte in der Vorwärtsbe­wegung einen Fehlpass, der BVB konterte schnell, und Jadon Sancho schloss zum 1:0 für den Herbstmeis­ter kurz vor der Pause (42. Minute) ab. Eine klasse Aktion des 18 Jahre alten Dortmunder, Lehrgeld für den Gladbacher Teenager, ebenfalls 18.

Wenig später zeigte aber auch die

2:1

Bürki - Piszczek, Toprak, Weigl, Hakimi - Witsel, Fohlenelf, warum sie in der Tabelle eine Spitzenpos­ition einnimmt. Denn in der Nachspielz­eit des ersten Durchgangs gelang Borussia tatsächlic­h noch der Ausgleich. Rückkehrer Kramer wuchtete den Ball nach einer Flanke von Denis Zakaria per Linksschus­s ins Tor. Bei der Aktion spielte der einstige Nationalsp­ieler zwar auch den Ball mit der Hand, doch auch nach Ansicht der Videobilde­r hatte der Treffer Bestand.

Anlass genug für den BVB, mit einer Portion Wut aus der Kabine zu kommen. Der Liga-Primus zu Beginn der zweiten Halbzeit extrem druckvoll. Bezahlt machte sich das in der 54. Minute. Ein Dortmunder Angriff beginnend mit einem der zahlreiche­n tollen Sololäufe von Sancho schloss Marco Reus, der ehemalige Gladbacher, nach einem perfekt abgestimmt­en Querpass von Mario Götze, der bereits Vorlagenge­ber des ersten Dortmunder Treffers war, zum 2:1 für den Ligaprimus ab.

Zehn Minuten später hätte jener Reus um ein Haar für die Entscheidu­ng gesorgt. Sein Freistoß aus 20 Metern klatschte an den Pfosten. Trotz des knappen Ergebnisse­s gelang es den Gladbacher­n jedoch nicht mehr, in der Offensive gefährlich zu werden. Der BVB kontrollie­rte das Spiel und brachte den Sieg über die Zeit – und überwinter­t so mit einem Vorsprung von neun Punkten vor den Gladbacher­n.

 ?? FOTO: IMAGO ?? Christoph Kramer (l.) erzielt bei seinem Comeback in Gladbachs Startelf gleich ein Tor. Marco Reus absolviert gegen seinen Ex-Klub sein 250. Bundesliga­spiel undtrifft ebenfalls.
FOTO: IMAGO Christoph Kramer (l.) erzielt bei seinem Comeback in Gladbachs Startelf gleich ein Tor. Marco Reus absolviert gegen seinen Ex-Klub sein 250. Bundesliga­spiel undtrifft ebenfalls.

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