BVB ist im Topspiel die bessere Borussia
Mönchengladbach muss sich letztlich verdient beim Herbstmeister aus Dortmund mit 1:2 geschlagen geben.
DORTMUND 33 Punkte, im schlechtesten Fall Platz drei (abhängig vom Abschneiden von Bayern München am Samstag bei Eintracht Frankfurt) – eine für Gladbach sehr erfolgreiche Hinrunde ist vorbei. Die Krönung, wie Sportdirektor Max Eberl einen möglichen Erfolg am letzten Spieltag in Dortmund bezeichnete, blieb aber aus. Bei Herbstmeister BVB setzte es ein verdientes 1:2.
Die Dortmunder, ähnlich wie Gladbach geschwächt von einigen Ausfällen aufgrund von Verletzungen, traten dabei von Beginn an herbstmeisterwürdig auf. Dem BVB gelang es schon in der Frühphase des Topspiels zwischen Tabellenführer und erstem Verfolger, Druck auf die Gladbacher Defensive aufzubauen. Er hatte im Mittelfeld-Zentrum durch Axel Witsel und Thomas Delaney die Kontrolle inne. Die zuletzt starke Abwehr von Dieter Heckings Team, das in den vergangenen drei Spielen ohne Gegentor geblieben war, hielt dem ersten Dortmunder Angriffsschwung jedoch stand.
Bis zur ersten Torchance dauerte es 20 Minuten. Da nutzte der BVB einen Ballverlust von Christoph Kramer, der erstmals seit dem 3:0-Erfolg in München Anfang Oktober wieder dabei war, für eine blitzschnelle Kombination, die Marco Reus aus kurzer Distanz abschloss. Der sich seit Wochen in Topform präsentierende Gladbach-Keeper Yann Sommer parierte den Schuss jedoch hervorragend.
Folglich neutralisierten sich die beiden bis dato erfolgreichsten Mannschaften der aktuellen Saison. Beide Teams wiesen nach der Hälfte des ersten Durchgangs Passquoten von über 90 Prozent auf (BVB 95%, Gladbach 92%). Das beweist auf der einen Seite die Klasse der Mannschaften, auf der anderen Seite aber auch den Respekt voreinander, wodurch in erster Linie sichere Zuspiele angesagt waren.
Das Mittel, mit dem Heckings Team gefährlich zu werden versuchte, waren lange Bälle aus der Abwehr durch Tobias Strobl. Einer davon führte über die Zwischenstation Patrick Herrmann zum ersten Torschuss für die Borussia aus Mönchengladbach durch Florian Neuhaus. Probleme bereitete der Abschluss BVB-Keeper Roman Bürki jedoch keine.
Als man sich schon auf eine torlose erste Hälfte einstellte, zeigten die Dortmunder ihre Extraklasse. Jordan Beyer spielte in der Vorwärtsbewegung einen Fehlpass, der BVB konterte schnell, und Jadon Sancho schloss zum 1:0 für den Herbstmeister kurz vor der Pause (42. Minute) ab. Eine klasse Aktion des 18 Jahre alten Dortmunder, Lehrgeld für den Gladbacher Teenager, ebenfalls 18.
Wenig später zeigte aber auch die
2:1
Bürki - Piszczek, Toprak, Weigl, Hakimi - Witsel, Fohlenelf, warum sie in der Tabelle eine Spitzenposition einnimmt. Denn in der Nachspielzeit des ersten Durchgangs gelang Borussia tatsächlich noch der Ausgleich. Rückkehrer Kramer wuchtete den Ball nach einer Flanke von Denis Zakaria per Linksschuss ins Tor. Bei der Aktion spielte der einstige Nationalspieler zwar auch den Ball mit der Hand, doch auch nach Ansicht der Videobilder hatte der Treffer Bestand.
Anlass genug für den BVB, mit einer Portion Wut aus der Kabine zu kommen. Der Liga-Primus zu Beginn der zweiten Halbzeit extrem druckvoll. Bezahlt machte sich das in der 54. Minute. Ein Dortmunder Angriff beginnend mit einem der zahlreichen tollen Sololäufe von Sancho schloss Marco Reus, der ehemalige Gladbacher, nach einem perfekt abgestimmten Querpass von Mario Götze, der bereits Vorlagengeber des ersten Dortmunder Treffers war, zum 2:1 für den Ligaprimus ab.
Zehn Minuten später hätte jener Reus um ein Haar für die Entscheidung gesorgt. Sein Freistoß aus 20 Metern klatschte an den Pfosten. Trotz des knappen Ergebnisses gelang es den Gladbachern jedoch nicht mehr, in der Offensive gefährlich zu werden. Der BVB kontrollierte das Spiel und brachte den Sieg über die Zeit – und überwintert so mit einem Vorsprung von neun Punkten vor den Gladbachern.