22. Dezember 1857
Das Bergsteigen selbst ist älter als jede Alpinisten-Organisation. Schon der römische Kaiser Hadrian soll 125 nach Christus den Ätna bestiegen haben, vor ihm soll der makedonische König Philipp V. schon 181 vor Christus auf den Gipfel des Berges Musala auf der Balkanhalbinsel geklettert sein. Am 22. Dezember 1857 gründeten Alpinisten in London den weltweit ersten organisierten Verband für Bergsteiger: den Alpine Club. Es war das Goldene Zeitalter des Alpinismus, eine Zeit, in der vor allem Männer zahlreiche Gipfel in den Alpen zum ersten Mal bestiegen. Wer im Alpine Club Mitglied werden wollte, musste zunächst seine Bergsteiger-Erfolge nachweisen. Das konnten vor allem Angehörige der britischen Oberschicht. Einer von ihnen war John Ball, der sich nur wenige Wochen vor der Gründung des Alpine Clubs mit der Erstbesteigung des Monte Pelmo in den Dolomiten einen Namen gemacht hatte, und sich auch als Autor von Sachbüchern über den Alpinsport hervortat (Foto). Er wurde zum ersten Vorsitzenden des Clubs gewählt. Auch in den folgenden Jahren waren es oft Briten, die als Erste auf den höchsten Gipfeln standen – die Adeligen von der Insel wurden zu den ersten Berg-Touristen. Bald folgten die Alpinisten vom Kontinent: 1862 und 1863 wurden der Österreichische Alpenverein und der Schweizer Alpen-Club gegründet, 1869 folgte der
Deutsche Alpenverein.