Gründen will gelernt sein
Ein Handel mit hippen Gewürzdosen, ein Katzencafé eingerichtet mit Designer-Kratzbäumen oder ein Abnehmprogramm, das auf einer App basiert – Düsseldorf ist für junge Unternehmer das ideale Pflaster.
Sein eigener Chef sein und ein Unternehmen gründen – was zunächst verlockend klingt, bringt viele Herausforderungen mit sich. In Düsseldorf finden junge Gründer beste Voraussetzungen für ihr Start-up. Denn die Stadt ist nicht nur Schauplatz zahlreicher Netzwerktreffen wie der Start-upWoche, sondern bietet auch sonst viele Anlaufstellen. Außerdem beweisen Unternehmer aus der Landeshauptstadt, das man mit Ideenreichtum, Disziplin und Ehrgeiz Erfolg haben kann.
Ein Beispiel dafür, wie erfolgreich eine Gründung bereits im Studium sein kann, ist das Start-up der beiden Mediziner Mareike Awe und Marc Reinbacher. Mit „intueat“haben sie vor rund vier Jahren ein Unternehmen gegründet, das ein Trainingsprogramm zum Abnehmen anbietet. Die Entscheidung, zu gründen, fiel Awe leicht. Nachdem sie selbst intuitives Essen für sich entdeckt und damit innerhalb kurzer Zeit Gewicht verloren hatte, wollte sie das Programm auch anderen zur Verfügung stellen.
Einen Tipp für alle, die ein Unternehmen gründen wollen, hat die Medizinstudentin ebenfalls auf Lager: „Ich würde dazu raten, nur dann zu gründen, wenn man wirklich mit Herzblut hinter der ganzen Sache steht. Ein halbherzig gegründetes Start-up lässt sich kaum am Leben erhalten.“
Awe und Reinbach stellten ihre Geschäftsidee sogar in der Gründer-Show „Die Höhle der Löwen“auf Vox vor. Die angebotene finanzielle Beteiligung schlugen sie jedoch aus. Ihr Mut hat sich laut den Gründern ausgezahlt: Sie sind auch ohne Finanzspritze erfolgreich. Auch Lutz Spendig, der vielen Düsseldorfern aus dem Katzencafé bekannt ist, trat bereits in der Fernsehsendung auf und präsentierte seine Idee „KletterLetter“vor: individuell designte Katzenbäume.
Dass man mit einem Startup Altbekanntes einfach modernisieren kann, zeigen Florian Falk, Ole Strohschnieder und Bela C. Seebach. Mit „Just Spices“haben sie aromadichte Gewürzdosen auf den Markt gebracht, die mit Skizzen von individuellen Charakteren passend zur jeweiligen Gewürznote versehen sind. 120 Gewürze und 100 Mischungen sind bei „Just Spices“derzeit im Angebot. Gestartet ist das Unternehmen vor sechs Jahren übrigens ganz klein – mit einem Kapital von 10 000 Euro.