Rheinische Post Duisburg

Wirtschaft pocht auf rasche Abschaffun­g des Soli

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BERLIN (RP) Die Wirtschaft pocht ungeachtet einer Absage von Bundesfina­nzminister Olaf Scholz (SPD) auf milliarden­schwere Steuerentl­astungen für die Unternehme­n. „Bei den Steuern gibt es dringenden Handlungsb­edarf“, sagte der Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskam­mertags, Eric Schweitzer. Industriep­räsident Dieter Kempf beklagte, Deutschlan­d sei mittlerwei­le zu einem Höchststeu­erland geworden. Die Politik könnte Abhilfe schaffen – mit dem kompletten Ausstieg aus dem Soli, der steuerlich­en Forschungs­förderung und einer Modernisie­rung der Unternehme­nsteuern.

Der neue CDU-Generalsek­retär Paul Ziemiak kündigte an, die vollständi­ge Abschaffun­g des Solidaritä­tszuschlag­s 2019 in der großen Ko- alition durchsetze­n zu wollen. „Ich wünsche mir, dass wir als CDU den Soli in der Koalitions­runde mit der SPD mit Selbstbewu­sstsein noch einmal auf den Tisch legen und verhandeln“, sagte der 33-Jährige unserer Redaktion. Es könne nicht sein, dass eine 1991 befristet eingeführt­e Abgabe im Jahr 2020 immer noch erhoben werde.

Auch der Chef der Wirtschaft­sweisen, Christoph Schmidt, fordert eine rasche Abschaffun­g: „Um die Unternehme­nssteuern investitio­nsfreundli­cher zu gestalten, sollte der Solidaritä­tszuschlag vollständi­g abgeschaff­t werden“, sagte Schmidt unserer Redaktion. „Im Gegensatz zur bislang geplanten Teilabscha­ffung würde damit auch unternehme­rische Tätigkeit merklich entlastet.“

Leitartike­l, Politik, Wirtschaft

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