Klöckner will den Abschuss von Wölfen erleichtern
BERLIN (mar) Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) forciert ihre Bemühungen, das Abschießen von Wölfen in Deutschland zu erleichtern. In einem Brandbrief an die Chefin des Umweltressorts, Svenja Schulze (SPD), ermahnte Klöckner ihre Kollegin, alle rechtlichen Möglichkeiten zur Reduzierung des Wolfsbestandes auszuschöpfen, die das internationale und europäische Artenschutzrecht bereithält.
„Der Wolfsbestand unterliegt einer hohen Populationsdynamik und wächst um ca. 25 bis 30 Prozent pro Jahr, verdoppelt sich also alle drei bis vier Jahre“, schrieb Klöckner in dem Brief, der unserer Redaktion vorliegt. „In Deutschland leben mittlerweile mehr als 600 Wölfe. Die Wolfsübergriffe auf Nutztiere haben entsprechend zugenommen, bereits 2016 wurden mehr als 1000 Risse gezählt“, so Klöckner.
Nachdem Wölfe in Deutschland lange ausgerottet waren, kehrten sie seit dem Jahr 2000 aus Osteuropa zurück. Ihre Ankunft wurde begrüßt, doch Weidetierhalter sowie Anwohner vor allem in Ostdeutschland fühlen sich zunehmend gestört. Schulze hatte zugesagt, das Bundesnaturschutzgesetz so zu ändern, dass der Abschuss besonders auffälliger Wölfe zum Schutz der Landwirte erleichtert wird. „Aus meiner Sicht reicht diese Änderung aber nicht aus“, schrieb Klöckner. Zusätzlich müsse das Gesetz so geändert werden, dass eine „gemäßigte Bestandsregulierung“möglich werde.