Rheinische Post Duisburg

Was 2018 schlecht war

Neben vielen positiven gab es in diesem Jahr auch einige negative Entwicklun­gen in der Stadt. Eine Auswahl

- VON TIM HARPERS

Nachdem wir uns gestern den vielen guten Dingen gewidmet haben, die die Stadt im Jahr 2018 beschäftig­t haben, bleibt heute ein Blick auf die weniger schönen Entwicklun­gen. Einige Probleme blieben ungelöst, einige weitere kamen hinzu. Wir stellen einige der bedeutends­ten Herausford­erungen vor. Neugestalt­ung des Duisburger Hauptbahnh­ofes: Der geplante Neubau der maroden Halle über dem Duisburger Hauptbahnh­of wird langsam aber sicher zu einer unendliche­n Geschichte. Nachdem zuvor bereits eine erste Ausschreib­ung gescheiter­t war, scheiterte in diesem Jahr auch der zweite Versuch der Deutschen Bahn, Auftragneh­mer für das Multimilli­onen-Euro-Projekt zu gewinnen. Der Grund: Die angegeben Angebote und die Vorstellun­g der Bahn klafften weit auseinande­r. Als Grund dafür machte die verantwort­liche Teilgesell­schaft DB Station & Services die gute Auftragsla­ge im Baubereich aus. Der geplante Baustart im Frühjahr des kommenden Jahres ist nach dem Scheitern der Ausschreib­ung nicht mehr zu halten. Nun soll der Umbau abermals neu ausgeschri­eben werden. Einen neuen Termin für einen etwaigen Baustart gibt es aber noch nicht. Feuer unter der A59: Als wäre die Verkehrsla­ge in und rund um die Stadt durch die Probleme an der A40-Rheinbrück­e und den geplanten Umbau des Autobahnkr­euzes Kaiserberg nicht bereits angespannt genug, sorgte im Frühjahr ein Brandstift­er dafür, dass es auch auf der sowieso schon notorisch überfüllte­n Stadtautob­ahn nun im- mer wieder zu Problemen kommt. Durch das Feuer unter einer Autobahnbr­ücke in Meiderich, wurde die Aufhängung des Bauwerks so weit beschädigt, dass es über Wochen zu Teil- und Vollsperru­ngen sowie anderen Verkehrsbe­hinderunge­n kam. Die Verkehrsfü­hrung ist zum Schutz der beschädigt­en Brückenkon­struktion noch immer verengt. Dass sich an dieser Situation in naher Zukunft etwas verändert, ist unwahrsche­inlich. Straßen.NRW hat in diesem Jahr angekündig­t, in den kommenden Jahren weite Teile der Stadtautob­ahn im Duisburger Norden er- neuern zu wollen.

Skandal bei den Duisburger Werkstätte­n: Wie schnell ein Einzelner eine seit jeher wichtige und gut beleumunde­te Institutio­n in Verruf bringen kann, wurde im Sommer dieses Jahres durch den Gehaltsska­ndal bei den Duisburger Werk- stätten für Menschen mit Behinderun­gen deutlich. Das gemeinnütz­ige Unternehme­n, das bis zu diesem Zeitpunkt in der Öffentlich­keit nur durch positive Nachrichte­n auf sich aufmerksam machte, war von einem Tag auf den anderen deutschlan­dweit wegen eines Skandals in den Medien. Der früheren Geschäftsf­ührerin der Unternehme­ns, Roselyne Rogg, sowie dem früheren Aufsichtsr­atsvorsitz­enden Reinhold Spaniel wird vorgeworfe­n, am Aufsichtsr­at des Unternehme­ns vorbei unangemess­ene Gehaltserh­öhungen durchgeset­zt zu haben. Durch den Verstoß gegen den Angemessen­heitsgrund­satz, der für die Vergütung von Geschäftsf­ührern gemeinnütz­iger Unternehme­n gilt, könnten die beiden Beschuldig­ten die Gemeinnütz­igkeit des Unternehme­ns und damit die Arbeitsplä­tze von vielen behinderte­n Mitarbeite­rn in Gefahr gebracht haben. Die Stadt hat eine umfassende Aufarbeitu­ng der Vorgänge angekündig­t. Auch die Staatsanwa­ltschaft hat sich eingeschal­tet.

Niedrigwas­ser im Rhein: Der Jahrhunder­tsommer mit seinen verschwind­end geringen Niederschl­agsmengen hat den Logistikst­andort Duisburg im Spätsommer beziehungs­weise Frühherbst dieses Jahres vor große Herausford­erungen gestellt. Zeitweise war die Schifffahr­t auf dem Rhein nur noch eingeschrä­nkt möglich. Waren mussten zum Teil vom Schiff auf Lkw umgeladen werden. Angesichts der weltweit spürbaren Klimaverän­derungen scheint es wahrschein­lich, dass dieses Szenario künftig häufiger über die Stadt hereinbric­ht.

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FOTO: REICHWEIN Der Brand unter der A59 im April stellte Straßen.NRW vor große Herausford­erungen. Die autobahn musste über Tage gesperrt werden. Auch heute ist der Brückenzug noch nicht wieder in vollem Umfang befahrbar.
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FOTO: CREI Der Gehaltsska­ndal bei den Duisburger Werkstätte­n hat die Einrichtun­g in Verruf gebracht. Er ist heute ein Fall für die Staatsanwa­ltschaft.
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FOTO: CREI Die negativen Auswirkung­en des Jahrhunder­tsommers: Im Frühherbst behinderte Niedrigwas­ser die Rheinschif­ffahrt.

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