Die Gemeinschaft setzt sich ein
St. Egidio wurde vor zehn Jahren gegründet. Die Mitglieder besuchen Senioren und veranstalten Essen für Bedürftige.
(F.P.) Sie setzen sich ein für die Armen, den Frieden und wollen mit regelmäßigen Gebeten das Wort Gottes lebendig halten. Vor zehn Jahren gründete Monika Pelka die Gemeinschaft St. Egidio in Duisburg. Kennen gelernt hatte sie die Gruppe beim katholischen Kirchentag. In Rom engagieren sich die Mitglieder für Migranten, veranstalten seit 1982 regelmäßig ein Festmahl zu Weihnachten, betreiben einen Waschsalon und besuchen Ältere oder Obdachlose. Nun wurde der erste runde Geburtstag mit einem festlichen Gebet gefeiert. Auch in Duisburg fühlen sie sich den Grundsätzen verpflichtet.
In der Krypta der Liebfrauenkirche brennen Kerzen. Eine zeigt die Ikone von St. Egidio. Zum Gebet sind etwa zwei Hände voll Leute da, normalerweise sind es mehr. „Wir machen es immer besonders schön, legen Wert auf Blumenschmuck, damit sich die Menschen willkommen fühlen.“Aber an den Feiertagen gibt’s viele andere Verpflichtungen. „Alle wollen immer perfekt sein. Dabei war vor 2000 Jahren gar nichts perfekt, als Jesus in einem Stall auf die Welt kam“, erinnert Norbert Könen. Er arbeitet als Diakon für die katholische Kirche in Oberhausen und engagiert sich in der Duisburger Gemeinschaft. Auf St. Egidio kann sich der Papst verlassen. „Die Armen sind Geschwister und Freunde der Gemeinschaft. Es ist eine Freundschaft mit allen Bedürftigen“, heißt es in den Grundsätzen.
In Duisburg setzen die Mitglieder dies ganz praktisch um. Sie besuchen zum Beispiel Senioren in einem Altenheim. „Die freuen sich richtig, wenn wir einmal pro Woche kommen und uns unterhalten“, er- klärt Volker Genius, einer der Aktiven. In den kommen Monaten will die Gruppe sich ein bisschen mehr der Öffentlichkeit vorstellen – und beispielsweise am 1. Januar einen ersten Friedensmarsch der Gemeinschaft veranstalten. Dieser beginnt an der Salvatorkirche und zieht durch die Innenstadt zu Liebfrauen. „Wir wollen auch den Austausch mit anderen Kirchen pflegen“, betont Diakon Könen.