Rheinische Post Duisburg

MSV Duisburg verpflicht­et Joseph Baffo

Der frühere Braunschwe­iger hinterließ im Probetrain­ing bei den Zebras einen guten Eindruck und soll die Abwehr des abstiegsge­fährdeten Fußball-Zweitligis­ten stabilisie­ren. Verwirrung gibt es um die korrekte Schreibwei­se seines Namens.

- VON DIRK RETZLAFF

Joseph Baffo ist beim Fußball-Zweitligis­ten MSV Duisburg ab sofort kein Gast mehr. Der Klub gab am Montag bekannt, dass der Innenverte­idiger einen Vertrag bis zum Saisonende mit Option auf eine Verlängeru­ng erhält. Der 26-Jährige soll in der Meideriche­r Abwehr die Lücke schließen, die durch die Verletzung von Sebastian Neumann, der sich am Donnerstag in München einer Hüftoperat­ion unterziehe­n wird, entstanden ist.

Joseph Baffo konnte die sportliche Leitung in den letzten Tagen davon überzeugen, dass er den Zebras im Abstiegska­mpf helfen kann. Von den spielerisc­hen Qualitäten des Schweden war MSV-Trainer Tors-

„Joseph bekommt die Chance, sein Potenzial nach seiner Verletzung hier wieder zu zeigen“

Torsten Lieberknec­ht Trainer des MSV Duisburg

ten Lieberknec­ht ohnehin überzeugt. Es ging letztlich um den Fitnesszus­tand des Innenverte­idigers. Im Oktober 2017 hatte Baffo im Ligaspiel der Eintracht einen Kreuzbandr­iss erlitten. Das Unglück geschah bei einem Zweikampf mit den Australier Robbie Kruse.

Der Weg zurück in den Profi-Alltag war für den Abwehrspie­ler schwer. Nach der Reha bemühte er sich um neue Engagement­s, nachdem sein Vertrag im Sommer beim Zweitliga-Absteiger Eintracht Braunschwe­ig ausgelaufe­n war. Ein Probetrain­ing beim Hamburger SV vor der aktuellen Saison war daran gescheiter­t, dass er den medizinisc­hen Check nicht bestand. Vor seiner Verletzung galt der Schwede als einer der besten Innenverte­idiger der Zweiten Bundesliga. Er war längst bei einigen Erstligist­en in den Fokus geraten.

„Wir haben ihn damals bei der U-21-EM in Tschechien entdeckt“, erinnert sich Lieberknec­ht, der den Mann als Europameis­ter nach Braunschwe­ig holte. Gemeinsam mit dem Schweizer Saulo Decarli bildete Joseph Baffo bei den Niedersach­sen eine verlässlic­he In- nenverteid­igung. Beim MSV erhält Baffo die Rückennumm­er fünf, die in den letzten Jahren Branimir Bajic getragen hatte.

„Er hat einen guten ersten Eindruck in den Trainingse­inheiten hinterlass­en, sodass wir uns einig sind, dass er nach der bitteren Verletzung von Basti Neumann eine sehr gute Alternativ­e darstellt. Joseph bekommt die Chance, sein Leistungsp­otenzial nach seiner Ver-

letzung hier wieder zu zeigen“, zitiert der MSV seinen Trainer in einer Pressemitt­eilung. Auch Sportdirek­tor Ivica Grlic kommt hier zu Wort. „Joseph hat seine Qualitäten in der Vergangenh­eit schon unter Beweis gestellt. Nach seiner Verletzung erhält er nun bei uns die Möglichkei­t, zu seiner alten Stärke zurückzufi­nden. Nach der Verletzung von Basti Neumann mussten wir auf dieser Position reagieren“, so der 43-Jährige.

Kurios: Der Neuzugang wird seit Jahren unter dem Namen Joseph Baffo geführt – so auch bei seinem ehemaligen Klub Eintracht Braunschwe­ig Auf seinem Trikot beim MSV Duisburg wird ein Buchstabe mehr zu lesen sein. Ein „e“kommt hinzu: Joseph Baffoe. Also wie beim früheren Profi Anthony Baffoe. Und wie bei dessen Schwester, der früheren Lindenstra­ßen-Darsteller­in Liz Baffoe.

Der Spieler habe seinen Namen in dieser Schreibwei­se angegeben, erklärte der MSV dazu. Trainer Torsten Lieberknec­ht wird das egal sein. Für ihn zählt einzig, dass der neue Mann die zuletzt schwache Abwehr der Zebras stabilisie­rt.

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FOTO: TANJA PICKARTZ Joseph Baffo nahm seit dem Trainingsa­uftakt als Gastspiele­r an den Einheiten der Zebras teil.
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FOTO: MSV DUISBURG Nun fest unter Vertrag: Sportdirek­tor Ivica Grlic (links) mit dem Ex-Braunschwe­iger Joseph Baffo.

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