Rheinische Post Duisburg

Bürgervere­in gibt Anregungen für die Bergische Kaserne

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HUBBELRATH (nika) Nachdem die Bundeswehr zwischenze­itlich eine weitere Nutzung erwogen hatte, hat die letzte Einheit Ende 2018 das Areal verlassen. Die Gebäude zwischen Bergischer Landstraße und Klashauswe­g stehen nun leer. Für die Entwicklun­g des Areals hat der Bürgervere­in Bergisches Viertel einige Wünsche und Anregungen, vor allem die historisch bedeutsame­n Gebäude umfassend zu sanieren und einer sinnvollen Nutzung zuzuführen. Seit der Gründung des Vereins hatten sich die Mitglieder dafür eingesetzt, die 1937 nach den Plänen des Düsseldorf­er Architekte­n Carl Bassler erbaute Kaserne unter Denkmalsch­utz zu stellen, was 2016 schließlic­h auch umgesetzt wurde. „Wir bitten die Stadtverwa­ltung, die Planungspr­ozesse für die Bergische Kaserne vorzuberei­ten und ein Kon- zept mit frühzeitig­er und umfassende­r Beteiligun­g der Bürger zu entwickeln“, sagt Andreas Goßmann aus dem Vorstand.

Neben der Beachtung des Denkmalsch­utzes wünscht sich der Verein, dass die Frischluft­schneise erhalten bleibt, für die Lebensqual­ität der Bürger im Düsseldorf­er Osten. „Die Bebauung außerhalb der denkmalsge­schützten Gebäude sollte daher niedrigges­chossig erfolgen“, so Goßmann, der hofft, dass die Sportanlag­en wiederherg­estellt werden. Außerdem auf seiner Liste: die dringend benötigten Kita-Plätze und ein Nahversorg­ungszentru­m. In diesem Zuge müsse die Stadt auch die inakzeptab­le Verkehrssi­tuation mit den immer weiter zunehmende­n Staus auf der Bergischen Landstraße berücksich­tigen. „Ein neues Verkehrsko­nzept muss Teil einer Planungsvo­rlage für die anstehende Bürgerbete­iligung sein“, findet der Vorsitzend­e. Zusätzlich­e Busse zur Stärkung des ÖPNV, eine Seilbahn oder eine Straßenbah­n – Ideen und Konzepte hat es schon einige gegeben, um die viel befahrene Straße zu entlasten.

Für Düsseldorf ist die Freigabe des Grundstück­s durch die Bundeswehr wegen des Drucks auf dem Wohnungsma­rkt von großer Tragweite: Seit Jahren ist klar, dass bis zu 3000 Einheiten auf dem Gelände gebaut werden sollen. Unter Oberbürger­meister Joachim Erwin favorisier­te die schwarz-gelbe Ratskoalit­ion eine lockere Bebauung und Einfamilie­nhäuser. Die heutige Stadtspitz­e würde wegen der Wohnungsno­t lieber Mietwohnun­gen in mehrgescho­ssigen Gebäuden bauen, um mehr Menschen unterzubri­ngen.

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