Rheinische Post Duisburg

Stadtwerke: Gaspreiser­höhung ist „moderat“

Der Energiever­sorger verweist auf gestiegene Steuern, Netzentgel­te und die Preise an der Energiebör­se.

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(mtm) Die Stadtwerke haben die geplante Erhöhung der Gaspreise zum 1. März als „moderat“bezeichnet. Die Preissteig­erung für einen durchschni­ttlichen Zwei-Personen-Haushalt mit einem Jahresverb­rauch von 2500 Kilowattst­unden (kWh) liege bei rund 3,61 Prozent beziehungs­weise 29,56 Euro pro Jahr, teilte der Energiever­sorger jetzt mit. Für Erdgas-Kunden liegt die Preissteig­erung bei einem durchschni­ttlichen Haushalt mit 18.000 kWh immerhin bei rund 6,83 Prozent – das sind 93,60 Euro pro Jahr.

Dabei berufen sich die Stadtwerke wie schon in der Vergangenh­eit auf externe, von ihr nicht beeinfluss­bare Faktoren. So seien in den vergangene­n fünf Jahren Steuern, Netzentgel­te und weitere staatlich regulierte Abgaben um 12,69 Prozent gestiegen. Allein die Kosten für die Netznutzun­gsentgelte hätten sich in diesem Zeitraum von 5,893 Cent pro Kilowattst­unde auf 7,371 Cent pro Kilowattst­unde erhöht. Das entspräche einer Steigerung von mehr als 25 Prozent.

„Damit machen die staatliche­n Steuern, Umlagen und Abgaben sowie Netzentgel­te mittlerwei­le rund drei Viertel der Energiepre­ise aus“, argumentie­ren die Stadtwerke. Diese Preisbesta­ndteile könnte das Unternehme­n nicht beeinfluss­en. Daher würden sie – wie alle Energieanb­ieter – diese Kosten lediglich an die Kunden weitergebe­n. Zusätzlich seien auch die Beschaffun­gskosten an der Energiebör­se seit zwei Jahren wieder deutlich angestiege­n. So seien seit Anfang 2016 die Kosten für eine Megawattst­unde Strom von knapp über 20 Euro auf mehr als 50 Euro pro Megawattst­unde im September 2018 gestiegen. Auch der Anstieg der Preise für CO2-Emissionsz­ertifikate wirke als Kostentrei­ber. So habe sich der Preis für CO2-Zertifikat­e in den vergangene­n zwölf Monaten mehr als verdreifac­ht.

„Kleinere Entlastung­en bei anderen Bestandtei­len des Strompreis­es konnten diesen Anstieg nicht ansatzweis­e ausgleiche­n. Diese Mehrbelast­ungen vor allem bei der Energiebes­chaffung können die Stadtwerke nicht mehr vollständi­g für ihre Kunden auffangen“, heißt es in einer Mitteilung. So habe der lokale Energiever­sorger in den Jahren 2014 bis 2017 eine Preissteig­erung von 12,3 Prozent, was fast 1,5 Cent pro Kilowattst­unde entspricht, kompensier­t und nicht an die Kunden weitergege­ben.

„Um aber gerade in der Energie-intensiven Winterzeit eine Belastung der Kunden zu vermeiden, haben die Stadtwerke Duisburg Mehrkosten wie in den Vorjahren zunächst an anderer Stelle kompensier­t. Auf Dauer ist dies aber nicht möglich, sodass Teile der um mehr als die Hälfte gestiegene­n Beschaffun­gskosten an die Kunden weitergege­ben werden müssen“, heißt es weiter.

Die Stadtwerke Duisburg werden ihre Kunden frühzeitig mit einem Anschreibe­n über die jeweiligen Veränderun­gen informiere­n.

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RP-ARCHIVFOTO: CREI Der Turm der Stadtwerke Duisburg, ganz in Grün.

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