Kult-Bambini braucht neue Leitung
Ulli Blum leitet seit zehn Jahren die Freizeitgruppe für Sechs- bis Neunjährige der evangelischen Kirchengemeinde Großenbaum/Rahm. Im Februar hört sie auf.
GROSSENBAUM (kb) Ein großes Tablett voller bunter Muffins mit niedlichen Gesichtern und großen Keks-Ohren. So sieht das Ergebnis des Spielenachmittags bei den Kult-Bambini der evangelischen Kirchengemeinde Großenbaum/ Rahm, aus. Jeden Dienstag wird in der Gruppe für Kinder von sechs bis neun Jahren gebastelt, gebacken, gespielt oder gekocht.
Am Dienstag stand Backen auf dem Programm, welches die Organisatoren der Freizeitgruppe eigentlich für ein Quartal im Voraus an die Kinder weiter geben. Das aktuelle
„Wenn wir jetzt keinen neuen Leiter für die
Gruppe finden, dann fällt auch für die berufstätigen Eltern eine wich
tige Konstante weg“
Leiterin Kult-Bambini
Programm endet jedoch schon Ende nächsten Monats. „Ich habe die Entscheidung lange verschoben, aber Ende Februar höre ich auf“, erklärt Ulli Blum, die langjährige Leiterin der Gruppe. „Die Entscheidung ist mir nicht leicht gefallen, aber ich möchte nicht, dass ich irgendwann mit dem Rollator in die Kindergruppe rolle“, fügt sie mit einem Grinsen hinzu.
Ulli Blum ist zum Glück noch weit davon entfernt, auf eine Gehilfe angewiesen zu sein. Vielmehr sind es doch private Gründe, die die 66-Jäh- rige zu ihrer Entscheidung bewogen haben. „Ich habe zwei wundervolle Enkelkinder. Die Zwillinge sind vier Jahre alt und meine Tochter und mein Schwiegersohn sind voll be- rufstätig.“Oma wird also gebraucht. Das Problem für die Kult-Bambini: Es gibt keinen Nachfolger für die Gruppenleitung. Ulli Blum setzt jedoch alles daran, die Kult-Bambini nicht ihrem Schicksal zu überlassen. „Das kann ich gar nicht. Ich habe die Gruppe vor zehn Jahren übernommen und damals wiederbelebt und aufgebaut. Mittlerweile kommen je- den Dienstag um die 20 Mädchen und Jungen zu uns. Und wenn wir Muffins backen sind es sogar noch mehr.“
Viele Jungen und Mädchen kommen direkt im Anschluss an die Nachmittagsbetreuung in der Grundschule zum Spielenachmittag. „Wenn wir jetzt keinen neuen Leiter für die Gruppe finden, dann fällt auch für die berufstätigen Eltern eine wichtige Konstante weg“, sagt Ulli Blum, die ihr Ausscheiden als Gruppenleiterin sich irgendwie anders vorgestellt hat. „Ich muss ehrlich zugeben, dass ich damit gerechnet habe, hier irgendwann rausgeschmissen zu werden, weil es viele neue, junge Helfer gibt, die ihre Ideen umsetzen wollen. Das ist aber nicht passiert. Also habe ich weitergemacht.“Bis jetzt.
Mehrere Mütter hat Ulli Blum angesprochen. Es gibt auch ein kleines Team bestehend aus Müttern und zukünftigen Konfirmanden, die beim Basteln oder Backen helfen. „Es fehlt aber ein ehrenamtlicher Helfer über 18, der die Leitung übernehmen kann“, sagt Blum. Besondere Fähigkeiten brauchen die Ehrenamtler nicht. „Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Wir basteln, arbeiten mit Gips, knüpfen Freundschaftsbänder oder spielen das Lieblingsspiel mit den Kindern“, sagt Ulli Blum. „Im Sommer verbringen wir die meiste Zeit auf dem Außengelände des Kindergartens. Und ganz oft sagen einem die Kinder, was sie machen wollen. Am liebsten leckere, bunte Muffins backen.“