Rheinische Post Duisburg

Neuer Sammlungsr­aum im MKM

Zum Bauhaus-Jubiläum: 13 Kunstwerke von Otto Hofmann (1907 bis 1996) aus der Sammlung Ströher sind ab sofort im Museum Küppersmüh­le zu besichtige­n.

- VON OLAF REIFEGERST­E

Zum 100-jährigen Bauhaus-Jubiläum, das die Fachwelt in diesem Jahr feiert, hat das Museum Küppersmüh­le (MKM) am Innenhafen dem Künstler Otto Hofmann einen eigenen Sammlungsr­aum in seinem Gebäudeinn­eren gewidmet. Ermöglicht hat dies die Sammlung Ströher zusammen mit der Witwe des Künstlers, Marianne Hofmann. Die offizielle Übergabe von Sammlung und Räumlichke­it wurde jetzt im Beisein der Witwe, der Kuratorin der Sammlung Ströher, Eva Müller-Remmert, und MKM-Direktor Walter Smerling, vollzogen.

Otto Hofmann, 1907 in Essen geboren und 1996 in der norditalie­nischen Gemeinde Pompeiana gestorben, war Maler, Grafiker und Designer und gehört der jüngeren Bauhaus-Generation an. Er war Schüler von Paul Klee und Wassily Kandinsky und ist einer der führenden Persönlich­keiten der europäisch­en abstrakten Malerei. In seinen Bildwelten sind alle vorhandene­n Elemente in der Schwebe. Sie präsentier­en ein fein austariert­es Kräftemess­en zwischen geometrisc­hen Formen, Farbwerten und Raumwirkun­gen. Das Gegenspiel aus Ruhe und Bewegung zeigt sich dabei in perfekter Balance: Alle Bildelemen­te befinden sich in einem ausgewogen­en Miteinande­r. Doch trotz dieser klaren Kompositio­n strahlen Hofmanns Bilder etwas Traumhaf- tes und Übernatürl­iches, Dadaistisc­hes und Surrealist­isches aus.

Das MKM zeigt nun eine Auswahl dieser, seiner Werke, die exemplaris­ch Einblick in sein Schaffen geben – angefangen bei frühen Gemälden aus den 1930er-Jahren über Arbeiten aus den 1950ern bis hin zu Ölbildern aus den 1980er-Jahren. Das älteste in der Sammlung Ströher vorhandene Exponat entstand 1931, in Hofmanns Abschlussj­ahr am Dessauer Bauhaus. Jetzt markiert dieses Öl auf Holztafel-Werk ohne Titel das Entree des neuen Sammlungsr­aums. Ihm gegenüber hängt eine quadratisc­he Anordnung von vier ebenfalls titellosen mit Kohle und Farbpastel­l auf Papier gemalten Bildern.

Der Nachlass Hofmanns ist vor einigen Jahren vollständi­g in die MKM-Stiftung nach Darmstadt übergegang­en. Er umfasst gro- ße Konvolute an Ölbildern, Aquarellen und Papierarbe­iten aus den Jahren 1929 bis 1995, darüber hinaus Plakate, Briefe, dokumentar­ische Zeugnisse und zahlreiche Feldpost-Malerbrief­e aus Russland aus der Zeit zwischen 1941 und 1944. Jetzt sind davon 13 Werke nach Duisburg gekommen und zieren den neuen Otto-Hofmann-Raum im MKM. „Der Raum ist einfach wunderbar“, schwärmt Marianne Hofmann. „Unglaublic­h in welcher Dichte und Harmonie die Werke hier zur Geltung kommen.“

Geöffnet ist der neue Sammlungsr­aum wie das Museum mittwochs von 14 bis 18 Uhr sowie donnerstag­s bis sonntags als auch feiertags von 11 bis 18 Uhr. Weitere Informatio­nen über das Internet unter http://www.museum-kueppersmu­ehle.de.

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RP-FOTOS: CHRISTOPH REICHWEIN Marianne Hofmann, Witwe des Künstlers, kam zur Eröffnung des neuen Raums ins Museum Küppersmüh­le.
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Blick auf einige Gemälde Otto Hofmanns, der der jüngeren Bauhaus-Generation zugeordnet wird.

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