„Wir sind offen für jeden, der offen für Gottes Wort ist“
(dwi) Manchmal setzt er sich abends einfach nur für zehn Minuten in seine Kirche. Ganz allein. Einfach nur sitzen, schweigen und zur Ruhe kommen. „Das ist wie mein Wohnzimmer“, sagt Peter Fackert, der seit Kindesbeinen eine ganz besondere Beziehung zum Gotteshaus der evangelischen Gemeinde in Obermeiderich hat. In einem Haus auf der anderen Straßenseite ist der 58-Jährige groß geworden und dort lebt er noch heute mit seiner Frau Gisela. Als kleiner Junge hatte er von seinem Kinderzimmer den besten Blick, um den Bau der Kirche zu verfolgen. „Ich bin mit ihr gewachsen, groß geworden.“Von Kindergarten, Konfirmation, Chor, über Jungschar, Heirat bis zum Amt des stellvertretenden Vorsitzenden des Presbyteri- ums – Fackert war und ist untrennbar mit der Gemeinde verbunden.
Was viele an ihm schätzen, ist sein unermüdliches Engagement. Wenn es um besondere Aktionen geht, ist er derjenige, der plant, macht und andere für die gute Sache begeistern kann. So wie am Samstag, 16. Februar. Dann stellt Fackert seine Gulaschkanone auf der Königstraße in Höhe des König-Heinrich-Platzes am Rande des Bauernmarktes auf und verkauft ab 12 Uhr rund 450 Portionen Erbsensuppe für die durch einen Brand im Dezember gebeutelte Tafel – nicht allein, sondern zusammen mit anderen Helfern. Das ist dem 58-Jähri- gen wichtig, der selbst nicht so gern im Rampenlicht steht.
Darüber hinaus versucht er immer wieder, neue Menschen über attraktive Angebote wie Projektchor, Sonder- und Themengottesdienste für die Gemeinde zu gewinnen – unabhängig von Herkunft, Hautfarbe und Religion. „Wir sind offen für jeden, der offen für Gottes Wort ist“, betont Fackert.
Dafür rührt er gerne die Werbetrommel. „Das ist meine Triebfeder“, sagt er. „Meine Eltern haben sich schon in der Kirche engagiert. Ich bin da als Kind zunächst spielerisch herangeführt worden. Aber ir- gendwann muss man für sich erkennen, ob Kirche das ist, was man als Wert verfolgen will. Ich möchte das, halte mich so gut es geht an die Ge- bote und stelle immer wieder fest, wie mir der Glaube einen inneren Frieden gibt.“
Und den trägt er gerne nach außen – im wahrsten Sinne des Wortes. Auf seiner Lieblingsjacke steht „www.obermeiderich.de – wo Gott zu Hause ist“. Die hat schon die halbe Welt gesehen. Ob im Urlaub oder auf Dienstreisen, ob Shanghai, Spitzbergen oder Nordsee – Fackert geht nie ohne.
Wie er bei all den Aktivitäten noch Zeit findet, als Geschäftsführer den elterlichen Maschinenbaubetrieb in Moers zu leiten, fragt sich so mancher. Aber wenn der 58-Jährige mal Kraft tanken und Ruhe finden muss, setzt er sich abends einfach in seine Kirche und ist ganz schnell wieder mit sich im Reinen.