Baumfällungen zur Sicherung der Böschung
Stadt reagiert auf eine Bürgerbeschwerde und erklärt die Baumfällungen am Dickelsbach.
WEDAU (juschi) Warum werden junge, gesunde Bäume gefällt? Eine Frage, die besonders in der Stadt immer wieder für Unverständnis und Diskussionen sorgt. Im Oktober vergangenen Jahres beschwerten sich Bürger über Auslichtungsmaßnahmen am Dickelsbach. Sie forderten eine Erklärung. Sind die Fällungen der natürlich gewachsenen Bäume wirklich notwendig? Die Stadt hat jetzt reagiert. Im Antwortschreiben heißt es „Ja“. Und dafür gibt es mehrere Gründe.
Der Dickelsbach ist für Grundwasserstände, Hochwasserschutz und besonders für den Oberflächenwasserabfluss zuständig. Regen soll über deichartige Böschungen in den Bach fließen. Die Bäume verhinderten das aber. Das könne zu Überschwemmungen in vorgelagerte Bereiche führen, also auch auf den Deichwegen, die aber als „sehr beliebte und stark genutzte Wegeverbindungen im Naherholungsgebiet Sechs-Seen-Platte genutzt werden“, so die Stadt. Außerdem nehmen die Bäume der Böschung das Licht. Das sei aber von großer Bedeutung. Denn durch den verbesserten Lichteinfall könnten sich vermehrt Gräser und krautige Pflanzen entwickeln, die die Böschung besser sichern, als es in den verdunkelten Partien der Fall ist.
Damit die Qualität des Abhanges zusätzlich gesichert ist, sei das Vorkommen bestimmter Bäume entscheidend. Die einzige Baumart, die dauerhaft in der Lage sei, eine Böschung mit ihren Wurzeln zu sichern, sei die Roterle. Durch die Auslichtung der Schatt- und Halbschattbaumarten Rotbuche, Hainbuche und Bergahorn sowie einiger Straucharten seien Gelegenheiten geschaffen worden, Erlen zu pflanzen. Die sollen dann in Zukunft den Abhang stabilisieren und den Dickelsbach in seiner Funktion unterstützen.