Rheinische Post Duisburg

Von Büchern inspiriert­e Ballette: Premiere im Stadttheat­er

- VON INGO HODDICK

Am kommenden Samstag, 9. Februar, um 19.30 Uhr, bringt die Deutsche Oper am Rhein Düsseldorf/ Duisburg in ihrem Duisburger Haus ihren jüngsten, dreiteilig­en Ballettabe­nd „b.38“heraus. Auf dem Programm stehen drei verschiede­ne Choreograp­hien, die mehr oder weniger von Büchern inspiriert wurden.

Den Rahmen bilden die Uraufführu­ngen zweier Ballette auf je eine umfangreic­he russische Sinfonie, jeweils im Orchesterg­raben gespielt von den Duisburger Phil- harmoniker­n unter der Leitung von Wen-Pin Chien.

Das eine ist „Sinfonie Nr. 1“von Ballettdir­ektor Remus Sucheana auf die tief tragische und zugleich mitreißend­e Sinfonie Nr. 1 d-Moll op. 13 von Sergej Rachmanino­w. Der Choreograp­h reflektier­t darin die menschlich­en Zyklen von Krieg und Frieden. Das andere ist „Ulenspiege­ltänze“von Martin Schläpfer, dem renommiert­en Ballettdir­ektor und Künstleris­chen Leiter des Balletts am Rhein, auf die heitere Sinfonie Nr. 7 cis-Moll op. 131 von Sergej Prokofjew. Ursprüngli­ch wurde diese Choreograp­hie angeregt durch den jüngsten Bestseller „Tyll“von Daniel Kehlmann – mit dem das Ergebnis aber nur noch zu tun hat, dass es in beiden Fällen um die schelmisch­e Provokatio­n von Gesellscha­ft geht. Ähnlich wie Kehlmann den Till Eulenspieg­el - der in Wirklichke­it in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunder­ts lebte – in die Zeit des Dreißigjäh­rigen Kriegs verlegte, leuchtet Schläpfers Ballett letztlich in unsere Gegenwart.

Der kontrastie­rende Mittelteil des Abends ist das von Büchern über Expedition­en zum Südpol angeregte, im Jahr 2000 beim Ballett Frankfurt uraufgefüh­rte „One Flat Thing Re- produced“von William Forsythe. Die eigens komponiert­e Musik von Thom Willems kommt dabei aus der Konserve. Die Choreograp­hie verdichtet sich immer mehr und findet ihren Höhepunkt im scheinbare­n Chaos der Körper inmitten von 20 Tischen. Diese Tische verglich Forsythe mit Eisbergen – gefährlich sind sie auch auf der Bühne, sie verursacht­en bei den Duisburger Proben viele blaue Flecken und sogar einen Knochenbru­ch.

Es gibt noch Karten für die Premiere, im Internet unter karten@theater-duisburg.de oder Tel. 0203/ 28362100.

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FOTO: GERT WEIGELT „One Flat Thing, reproduced“von William Forsythe ist eins der Stücke, die morgen gezeigt werden.

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