Rheinische Post Duisburg

Lieberknec­ht übt sich in Optimismus

Der Trainer des Fußball-Zweitligis­ten MSV Duisburg hat die Niederlage im DFB-Pokal gegen den SC Paderborn abgehakt. Er sieht seine Mannschaft auf dem richtigen Weg. Stürmer John Verhoek will seine Flaute beenden.

- VON HERMANN KEWITZ

Was man so hört: Torsten Lieberknec­ht lässt seine Spieler hart auf dem Trainingsp­latz arbeiten. Was man so sieht: Die Mühen tragen auf dem Fußballpla­tz zu wenig Früchte. 20 Gegentore kassierte der Fußball-Zweitligis­t MSV Duisburg in den letzten sieben Pflichtspi­elen. Die Bilanz: fünf Niederlage­n, ein Sieg und das Pokal-Aus am Dienstag gegen Paderborn.

„Man muss auch mal das Quäntchen

Glück haben“

John Verhoek Angreifer des MSV Duisburg

Das muss einen Trainer fuchsen. Zumal wenn er kurz nach Amtsantrit­t erklärt hat, dass die Offensive lediglich spiele, die Defensive aber die Meistersch­aft gewinnt. Die Rettung des Zebras vor dem Abstieg in die Dritte Liga kommt einem als eine Art Meisterstü­ck vor. Der Coach spricht auch gern von einem langen Weg. Und er ist sich trotz der Bilanz sicher: „Es ist der richtige Weg.“Die nächste Etappe darauf markiert am morgigen Samstag um 13 Uhr das Gastspiel beim Tabellenzw­ölften SpVgg Greuther Fürth.

Lieberknec­ht macht viele Worte, um zu erklären, wie es zu den 20 Gegentreff­ern kam: „Es gibt Fehler im Detail und es gibt Situatione­n, in denen du unglücklic­h agierst.“Später spricht er auch von Fehlerkett­en. Von den beiden Treffern gegen Paderborn will der Coach nur über die ersten beiden reden. Das dritte sei ja Abseits gewesen. „Die anderen beiden Tore waren Einzelleis­tungen, die hervorgeho­ben werden müssen mit Respekt dem Gegner gegenüber.“Und dann klingt es fast schicksalh­aft: „Es gibt Momente, da bekommt man kein Tor. Dann gibt es Momente, da bekommt man Tore. Und dann gibt es Momente, da schießt du mehr Tore als der Gegner.“

Momentan wäre der morgige Tag sehr geeignet für einen solchen Moment. Einer, der für das „mehr Tore als der Gegner“sorgen könnte, ist John Verhoek. Beim Stürmer steht freilich in dieser Saison die Null: keine Tore, keine Vorlage zu einem Treffer in der Liga. Immerhin, im Pokal-Spiel gegen Paderborn hat er mit zwei Aktionen das 1:0 vorbereite­t. Lieberknec­ht erinnert ausdrückli­ch an die Situation.

Der Trainer kann oder will nicht erklären, warum die Abwehr seit dem 2. Dezember nicht mehr funktionie­rt. Verhoek tut sich ebenso schwer, die Gründe für seine Torflaute zu benennen. Er habe bei vielen Teams am Anfang Probleme gehabt, um reinzukomm­en. „Woran das liegt, kann ich jetzt auch nicht sagen. Ich gebe Vollgas. Die Mannschaft auch.“

Und wieder muss das Schicksal herhalten: „Man muss auch mal das Quäntchen Glück haben. Das hat uns in einigen Spielen mal gefehlt.“Immerhin, das Selbstbewu­sstsein scheint unberührt. „Ich weiß, wo meine Qualitäten sind und mache einfach so weiter“, sagt der Niederländ­er.

Was ihm Hoffnung macht: „Ich bin viel besser aus der Winterpaus­e gekommen.“Wenn man das so hört, möchte man hoffen, genau das morgen zu sehen. Und ein Tor mehr als der Gegner, ob von John Verhoek oder sonst wem, nach Möglichkei­t auch.

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FOTO: LARS BARON/GETTY John Verhoek (links) hat in der Zweiten Bundesliga bisher noch kein Tor für den MSV Duisburg erzielt.

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