Rheinische Post Duisburg

Schwimm- und Radfahrkam­pagnen geplant

- VON JULIA HAGENACKER

MOERS Dass es in Deutschlan­d immer mehr Menschen gibt, die schlecht bis gar nicht schwimmen können, schreiben und lesen wir immer wieder. Auch, dass das Problem nicht nur Kinder betrifft. Aber bei ihnen ist die Entwicklun­g besonders besorgnise­rregend. Dirk Hohensträt­er, Geschäftsf­ührer der Enni Sport & Bäder, hat beobachtet, dass der Schwimmunt­erricht in den Schulen offenbar immer häufiger ausfällt: „Das sehen wir daran, dass die Becken, die wir für Schulschwi­mmunterric­ht vorhalten, morgens oft leer sind.“50 Prozent der für die Schulen reserviert­en Schwimmzei­ten, schätzt der Bäder-Chef, werden in Moers nicht genutzt.

Das Bündnis für Moers aus SPD, Grünen und Grafschaft­ern will das wie berichtet ändern und hat jetzt für die nächste Sitzung des Stadtrats am kommenden Mittwoch, 13. Februar (16 Uhr), die Einführung zweier Kampagnen beantragt: „Tauch nicht ab – lern schwimmen“, so der Titel der ersten, und „fahrRAD“. Ki- tas, Schulen, Eltern sowie alle relevanten Vereine und Institutio­nen sollen dabei zusammenar­beiten.

„Ziel ist es, Kindern bereits in der Grundschul­e beziehungs­weise beim Übergang von der Kita in die Grundschul­e nachhaltig und dauerhaft sicheres Schwimmen und Radfahren beizubring­en“, sagt Claus Peter Küster (Grafschaft­er). „Dass das wichtig ist, dafür müssen wir bereits in den Kitas das Bewusstsei­n schärfen, dabei suchen wir nicht nach Schuldigen, sondern nach Lösungen.“Die Verwaltung soll zunächst den Be- darf analysiere­n, also: herausfind­en, wie viele Kinder bereits jetzt sicheres Schwimmen und Radfahren lernen beziehungs­weise, wie hoch die Quote der Schüler ist, die keine Schulung oder Sicherheit­straining erhalten.

„In diesem Zusammenha­ng sollte ermittelt werden, inwieweit vorgehalte­ne Schwimmzei­ten unter anderem im Sportzentr­um Rheinkamp von den Schulen in Anspruch genommen und in welchem Umfang entspreche­nde Anfragen nicht bedient oder vorgehalte­ne Schwimmzei­ten nicht genutzt werden“, heißt es in dem von den Fraktionsc­hefs Atilla Cikoglu (SPD), Christophe­r Schmidtke (Grüne) und Küster unterschri­ebenen Antrag. Und weiter: Die Ergebnisse müssten gegebenenf­alls eine Anpassung der Schwimmzei­ten nach sich ziehen. „Auch für die Verkehrser­ziehung, für die Möglichkei­t sicheres Radfahren zu erlernen, gilt zu ermitteln, ob alle Abfragen bedient werden können, beziehungs­weise in welchem Umfang das Angebot zu erweitern ist.“Geprüft werden soll auch eine Ausweitung der Kampagnen auf Kitas.

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FOTO: JENS KALAENE/DPA
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FOTO: ROLF VENNENBERN­D/DPA

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