Rheinische Post Duisburg

Gebag-Chef nahm Ehrung mit viel Humor

Hauptaussc­huss Duisburger Karneval zeichnete Bernd Wortmeyer als „Bürger des Jahres“aus.

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(bm) Seit 1974 vergibt der Hauptaussc­huss Duisburger Karneval den Ehrentitel „Bürger des Jahres“an eine Person, die sich um die Stadt besonders verdient gemacht hat. Am liebsten natürlich an solche, die auch die Brauchtums­pflege unterstütz­en. Beides trifft in herausrage­nder Weise auf Bernd Wortmeyer zu. Der Gebag-Chef wurde jetzt im Theater am Marientor mit der höchsten Auszeichnu­ng im Duisburger Karneval geehrt.

In seiner gereimten Laudatio lobte HDK-Präsident Michael Jansen Wortmeyer als einen, der die städtische Wohnungsba­utochter seit 2014 aus der Krise geholt habe. Nur am Rande sprach der Karnevalsg­ewaltige dabei die Misswirtsc­haft der früheren Gebag-Verantwort­lichen und gigantisch­e Pleiten wie die Küppersmüh­le an. Statt dessen hob Jansen hervor, was Wortmeyer in den vergangene­n Jahren für die Karnevalis­ten getan hat: Er gab ihnen im Mercator-Quartier einen idealen Standort, um an den „Tollen Tagen“mitten in der Stadt in einem riesigen Zelt närrisch sein zu können.

Wortmeyer bedankte sich für so viel Lob. „Jedes Wort ist wahr, jedenfalls da, wo die Rede positiv für mich war.“Da seine Heimat nun einmal Unna sei, habe er wenig Erfahrung mit Büttenrede­n, gab der 49-jährige Familienva­ter zu. Allerdings hatte seine Dankesrede reichlich humorige Züge. Es sei für ihn ein Glücksfall gewesen, dass er von der Dogewo, dem Dortmunder Gegenstück zur damals maroden Gebag, nach Duis- burg gewechselt habe. „Ich wusste, ich kann da gar nichts falsch machen.“Sorgfältig hatte er sich auf sein Vorstellun­gsgespräch im Rathaus vorbereite­t. „Ich sah mir Fotos von Oberbürger­meister Sören Link an: Wenig Haare, Brille – ein Duisburger Gesicht.“Im Rathaus sei ihm auch sofort so jemand über den Weg gelaufen. „Wenig Haare, Brille – ein Duisburger Gesicht. Ich sagte: Guten Tag, Herr Oberbürger­meister. Aber er war es gar nicht.“

Dass die Gebag inzwischen wieder auf Kurs sei, verdanke er vor allem 160 engagierte­n Mitarbeite­rn. Und er appelliert­e an die Bürger, nicht immer alles Schwarz zu malen: „Warum sehen die Duisburger nicht, wie toll ihre Stadt ist?“Wortmeyer versprach den Karnevalis­ten, ihnen bei der Wahl eines neuen Standortes für ihr Party-Zelt zu helfen – allein schon aus Eigennutz. Er sei zwar Westfale, „aber beim Feiern bin ich lernfähig“. Was er übrigens bis zum frühen Morgen unter Beweis stellte.

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FOTO: REICHWEIN HDK-Präsident Jansen ehrte Gebag-Chef Wortmeyer.

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