Rheinische Post Duisburg

Wuppertal lässt den VfB-Traum platzen

Niederrhei­npokal: Die Homberger Oberliga-Kicker unterliege­n dem favorisier­ten Regionalli­gisten vor rund 1000 Zuschauern nach einem intensiv geführten Viertelfin­ale am Rheindeich knapp mit 0:1.

- VON SVEN KOWALSKI

Die Ersatzspie­ler des VfB Homberg machten fleißig weiter ihre Liegestütz­en, als ihr Trainer gerade den dritten Wechsel vollzog – und auch in der Nachspielz­eit dauerten die Aufwärmübu­ngen noch an, während die Lautstärke im Gäste-Block von Nervosität getragen ihren höchsten Pegel erreichte. Bis zum Schlusspfi­ff durften die Oberliga-Kicker vom Rheindeich auf eine Verlängeru­ng im Viertelfei­nale des Niederrhei­npokals gegen den Wuppertale­r SV hoffen und vom Weiterkomm­en träumen. Doch aus dem Fortbesteh­en des Traumblase in Form einer Loskugel bei der Anschließe­nden Auslosung des Halbfinals wurde es nichts. In der Trommel landete die Kugel mit dem Logo des Favoriten aus der Regionalli­ga, der in Person von Kevin Hagemann in der 18. Minute den entscheide­nden Stachel zum 1:0 (1:0)-Sieg in die gelb-schwarze Traumblase gestochen hatte.

„Es wäre ja fahrlässig gewesen, die Option zu einem vierten Wechsel in einer möglichen Verlängeru­ng nicht mehr für nötig zu halten“, glaubte Stefan Janßen bis zum Schluss an den Ausgleich seines Teams. „Wir müssen ehrlich eingestehe­n, dass wir nicht viele Torchancen hatten, Aber gegen eine Abwehr mit Verteidige­rn wie Silvio Pagano, Tjorben Uphoff, Gino Windmüller und Mario Andric Tore zu erzielen, ist auch nicht einfach“, zählte der Coach nur einige Wuppertale­r auf, die auch schon in höheren Profiligen unterwegs waren. „Das frühe Tor hat ihnen zusätzlich in die Karten gespielt, so konnten sie ihr Spiel durchziehe­n und aus der kompakten Defensive schnell auf Konter umschalten. Aber wir haben es gut gemacht und nur wenig zugelassen. Dass das eine Ding dann noch so unglücklic­h reingeht, ist schade.“

Nach einer unnötigen Ecke landete die Kopfballab­wehr des VfB an der Strafraumg­renze vor den Füßen von Hagemann, der die Kugel ans Lattenkreu­z beförderte, ehe sie vom Rücken des VfB-Keepers Philipp Gutkowski hinter die Linie prallte. Bei der einzigen WSV-Chance aus dem Spiel heraus (37.) war Gutkowski dann aber gegen Hagemann zur Stelle – wie auch beim Freistoß von Viktor Maier, als er die Kugel aus dem Winkel fischte (54.).

„Man konnte über weite Strecken keinen Klassenunt­erschied erkennen. Wir haben ein sehr gutes Spiel und nur leider etwas zu wenig aus unserer phasenweis­en Überlegenh­eit gemacht“, sah nicht nur der Torwart im VfB über weite Strecken die tonangeben­de Mannschaft.

„Wir haben auf dem matschigen Rasen noch mehr Fußball gespielt als der WSV“, meinte Dennis Wibbe. Für den Kapitän wäre bei bes- seren Bodenverhä­ltnissen mehr für die mit Neuzugang Pierre Nowitzki besetzte Offensive drin gewesen, die gefällig kombiniert­e, dabei aber auch die Unberechen­barkeit des Geläufs als Gegner hatte. „Das Spiel mit langen Bällen liegt uns nicht“, stimmte Wibbe mit seinem Trainer überein. „Die Einfachhei­t, die bei so einem Boden vonnöten ist, passt nicht zu unserer Spielweise“, meinte Janßen, für den das mit viel Sicherheit­svorkehrun­gen verbundene Pokalduell vor rund 1000 Zuschauern dennoch „ein schönes Erlebnis mit einer tollen und fairen Atmosphäre beider Fanlager“, war.

Dennis Wibbe ging da mit etwas mehr Gram aus dem Spiel. „Ich hätte lieber schlecht gespielt und dafür 1:0 gewonnen“, hätte der Pokaltraum für den Homberger Kapitän nur noch ein Spiel vom Finale entfernt gern noch weitergehe­n können. Etwas Stolz klang aber durch: „Das mit dem 1:0 einsetzend­e Zeitspiel, die Reaktionen der Spieler nach dem Sieg und die Stimmung der Zuschauer zum Ende hin machen deutlich, wie groß die Erleichter­ung beim WSV war.“

Der Auslosung der Halbfinals wollte Stefan Janßen nach dem Spiel nicht beiwohnen. „Das lese ich morgen in der Zeitung“, meinte der VfB-Coach. Sein Team hätte ein Heimspiel gegen Oberligist 1. FC Monheim gehabt, der nun den Wuppertale­r SV empfängt. Im zweiten Duell empfängt Regionalli­gist RotWeiß Essen den Drittligis­ten KFC Uerdingen.

VfB: Gutkowski – Haub, Clever, Koenders, Wolf – Kogel (60. Metin Kücükarsla­n), Dertwinkel – Wibbe, Nowitzki (65. Lorch), Walker (84. Tevfik Kücükarsla­n) – Rankl. Tor: 0:1 Hageman (18.).

 ?? FOTO: MARK BOHLA ?? Kein Vorbeikomm­en: Gegen den Wuppertale­r SV um Mario Andric war für VfB-Kapitän Dennis Wibbe und sein Team trotz starker Leistung Schluss.
FOTO: MARK BOHLA Kein Vorbeikomm­en: Gegen den Wuppertale­r SV um Mario Andric war für VfB-Kapitän Dennis Wibbe und sein Team trotz starker Leistung Schluss.
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FOTO: MARK BOHLA Kevin Hagemann sticht zu. Silvio Pagano gratuliert.

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