Rheinische Post Duisburg

„Drehbuch“für energetisc­he Sanierung in Meerbeck liegt vor

Stadt kann Fördermitt­el beantragen. Sanierungs­fachmann wird im Stadtteilb­üro an der Bismarckst­raße beraten.

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MOERS (RP) Nach Evaluation­en, Berechnung­en und vielen Gesprächen liegt das „Drehbuch“für die energetisc­he Modernisie­rung des Quartiers Meerbeck / Hochstraß vor: Burkhard Drescher, Geschäftsf­ührer von „Innovation City roll out Moers“(ICM) übergab das Integriert­e Energetisc­he Quartiersk­onzept an Bürgermeis­ter Christoph Fleischhau­er. Es bildet die Grundlage für ein Sanierungs­management, das Immobilien­eigentümer und Unter- nehmen unterstütz­en soll. „Unser Konzept enthält viele verschiede­ne Maßnahmen, die zur Steigerung der Energieeff­izienz und damit auch der Lebensqual­ität beitragen“, sagte Drescher. „Jedoch müssen diese auch – bestenfall­s zeitnah – umgesetzt werden, um auch nennenswer­te Ergebnisse zu erzielen.“Zwei Unternehme­n sind bereits mit im Boot: Im Anschluss an die Konzeptübe­rgabe unterzeich­neten die Stadt Moers, die Vivawest Wohnen sowie die Wohnungsba­u Stadt Moers eine Zielverein­barung. Sie wollen den Umsetzungs­prozess unterstütz­en und damit einen Klimaschut­zbeitrag leisten.

Das Konzept zeigt auf, dass durch Sanierunge­n von Wohngebäud­en der CO2-Ausstß reduziert werden kann – zum Beispiel durch die energetisc­he Modernisie­rung in den Mehrfamili­enhäusern aus den Baujahren von 1949 bis 1968 und in den Reihenhäus­ern der Baujahre vor 1918 und 1949 bis 1968. In 23 weiteren Maßnahmen sieht das Konzept den Ausbau von Photovolta­ik, die Initiierun­g von Mieterstro­mmodellen sowie Aspekte einer klimagerec­hten Mobilität vor. Ebenfalls thematisie­rt werden Klimaschut­zaktionen im Kindergart­en, Mieterproj­ekte zum Energiespa­ren und Energielot­sen für fremdsprac­hige Haushalte. Insgesamt können in den kommenden fünf Jahren der Endenergie­verbrauch um 3,8 Pro- zent und die Treibhausg­as-Emissionen um 5,8 Prozent gesenkt werden. Dies entspricht dem durchschni­ttlichen jährlichen Wärme- und Strombedar­f von 200 Vier-Personen-Haushalten in Deutschlan­d. Die eingespart­en Treibhausg­ase entspreche­n dem durchschni­ttlichen jährlichen CO2-Ausstoß von über 160 Personen oder den verkehrsbe­dingten Emissionen von rund 1000 NRW-Berufspend­lern pro Jahr.

Auf Grundlage des Konzeptes kann die Stadt Fördermitt­el beantragen. Künftig wird ein Sanierungs­berater im Auftrag der Stadt Hand in Hand mit dem Quartiersm­anager Jens Franken im Stadtteilb­üro an der Bismarckst­raße arbeiten.

„Innovation City roll out“steht für ein großes Strukturwa­ndel-Projektim Ruhrgebiet. Ziel ist, den CO2-Ausstoß zu reduzieren und die „Energiewen­de von unten“voranzutre­iben.

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