Blutschwämmchen beim Baby oft harmlos
KÖLN (dpa) Blutschwämmchen bei Neugeborenen verschwinden meist ohne Behandlung wieder. Eingreifen müssen Ärzte nur, wenn die dunkelroten Geburtsmale sehr groß oder ungünstig platziert sind. Das ist dann der Fall, wenn die Blutschwämmchen (sie heißen Hämangiome) Atemwege behindern, nah an Mund oder Nase auftreten oder im Gesicht so auffällig sind, dass Kindern später Hänseleien drohen. Darauf weist der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte hin. Blutschwämmchen wachsen oft sehr schnell und erreichen meist schon drei Monate nach der Geburt des Kindes etwa 80 Prozent ihrer Größe. Gibt es Probleme, werden Hämangiome früh behandelt, nämlich im Alter von vier bis sechs Wochen. In der Regel kommt der Blutdrucksenker Propranolol zum Einsatz. Die Herkunft der Hämangiome ist unbekannt. Es gibt Hinweise darauf, dass die Gefäßwand-Zellen des Kindes eine genetische Übereinstimmung mit dem Mutterkuchen aufweisen. Das selbstlimitierende Wachstum der Hämangiome könnte die eingeschränkte Wachstumszeit einer Plazenta widerspiegeln. GUANGZHOU (dpa) Forscher in China haben ein System entwickelt, das mittels Künstlicher Intelligenz (KI) sehr zuverlässig Diagnosen bei Krankheiten von Kindern und Jugendlichen stellt. Im Vergleichstest mit Daten aus elektronischen Gesundheitsakten schnitt das KI-System bei der Diagnose besser ab als jüngere, unerfahrene Ärzte. Die chinesisch-amerikanische Forschergruppe von der Universität Guangzhou (China) präsentiert ihre Ergebnisse in „Nature Medicine“. Ihre Studie liefere einen Machbarkeitsnachweis, dass ein KI-System bei Daten auf der Basis natürlicher Sprache gute diagnostische Ergebnisse erzielen könne, schreiben die Autoren. Das entwickelte Programm könne Ärzten helfen, große Datenmengen zu bewältigen und Entscheidungen zu treffen, welche Patienten am dringendsten behandelt werden müssten. „Eine weitere mögliche Anwendung dieses Systems ist die Unterstützung von Ärzten bei der Diagnose von Patienten mit komplexen oder seltenen Erkrankungen“, erläutern die Forscher. Denn bei diesen Krankheiten verfügten viele Mediziner über wenig Erfahrungswissen.