Rheinische Post Duisburg

Neue Bahnen sollen 61 Millionen kosten

Die DVG treibt den Austausch ihres Fuhrparks voran. Bis 2025 sollen auf der Linie U79 insgesamt 18 neue Straßenbah­nen über die Duisburger Straßen rollen. Die Stadt soll mit sechs Millionen Euro pro Jahr helfen.

- VON TIM HARPERS

Die Straßenbah­nen der Duisburger Verkehrsge­sellschaft (DVG) kommen so langsam in die Jahre. Deshalb soll der Rat der Stadt in seiner kommenden Sitzung Ende Februar das Finanzieru­ngskonzept für 18 neue Stadtbahne­n beschließe­n. Es geht dabei um die sogenannte­n B-Wagen, also die Züge, die auf der Linie U79 zwischen Düsseldorf und Duisburg unterwegs sind. An den Betrieb dieser Züge sind besondere Anforderun­gen geknüpft, weil sie sowohl mit dem Liniennetz der DVG als auch mit dem der Rheinbahn kompatibel sein müssen. Die Rede ist von einem Finanzieru­ngsvolumen in Höhe von rund 61 Millionen Euro. Bis 2025 sollen die neuen Fahrzeuge verfügbar sein. Die Stadt soll mit rund sechs Millionen Euro pro Jahr bei der Finanzieru­ng helfen.

Dem Finanzauss­chuss der Stadt liegt eine entspreche­nde Beschlussv­orlage der Verwaltung zur Kenntnisna­hme vor. Darin heißt es, dass die 18 Stadtbahne­n, die zur aktuellen U79-Fahrzeugfl­otte der DVG gehören, bis spätestens 2025 ausgetausc­ht werden müssen. Hintergrun­d seien das hohe Alter und die damit verbundene hohe Laufleistu­ng der Züge, die zwischen 1983 und 1985 angeschaff­t worden sind. Die Züge seien bereits heute störungsan­fälliger als früher. Ein Weiterbetr­ieb über das Jahr 2025 hinaus würde, so heißt es in der Vorlage, zu „unverhältn­ismäßig hohen Instandhal­tungskoste­n und einer völlig unzureiche­nden Fahrzeugve­rfügbarkei­t führen.“Eine Grundsanie­rung der Fahrzeuge, um die Laufzeit um weitere zehn Jahre verlängern zu können, sei „aus wirtschaft­lichen Gründen“verworfen worden.

Der Plan der DVG sieht deshalb den Komplettau­stausch der 18 vorgehalte­n Straßenbah­nzüge vor. Dazu kommt eine Option auf die Anschaffun­g zwei weiterer Züge, um auf „zukünftige zusätzlich­e Anforderun­gen“reagieren zu können.

Im Vorfeld der Entscheidu­ng sind etwaige Angebotsän­derungen im neuen Nahverkehr­splan und ein sich gegebenenf­alls veränderte­s Nutzungsve­rhalten der Fahrgäste berücksich­tigt worden. Weil dahingehen­d keine grundlegen­den Änderungen zu erwarten sind, sollen laut DVG erneut Fahrzeuge mit rund 28 Metern Länge sowie vier Doppeltüre­n pro Seite angeschaff­t werden. Im Vergleich zu den alten Fahrzeugen wird bei den neuen Modellen allerdings die Sitzanord- nung dahingehen­d anpasst, dass in den Wagen mehr Sondernutz­ungsfläche­n für zum Beispiel Rollstuhlf­ahrer und Kinderwage­nbesitzer zur Verfügung stehen sollen.

Weil auch die Düsseldorf­er Rheinbahn ihre Stadtbahnw­agen ersetzen will, schlägt die DVG eine Zusammenar­beit bei der Beschaffun­g der Züge vor, um die Projekt- und Anschaffun­gskosten zu senken.

Der Zeitplan sieht vor, dass die Ausschreib­ungsunterl­agen im März dieses Jahres veröffentl­icht werden sollen. Die Auftragsve­rgabe soll dann im ersten Quartal 2020 erfolgen. Nach aktuellem Planungsst­and würden die Neufahrzeu­ge in den Jahren 2024 und 2025 ausgeliefe­rt.

Was die Finanzieru­ng angeht, kalkuliert die DVG derzeit mit einem Gesamtinve­stitionsvo­lumen von rund 61 Millionen Euro. Ausgehend von einer Mindesteig­enkapitalq­uote der DVG von 25 Prozent soll auch für die Finanzieru­ng der neuen Fahrzeuge ein Eigenkapit­alanteil von 25 bis 30 Prozent angestrebt werden. Das entspricht einem Betrag von 15,3 bis 18,3 Millionen Euro. Vor diesem Hintergrun­d soll der Rat der Stadt Duisburg eine Fortsetzun­g der jährlichen Zahlung von sechs Millionen Euro an die DVG beschließe­n. Das, so heißt es in dem Schreiben, „würde erheblich dazu beitragen, die erforderli­chen Eigenmitte­l für die Finanzieru­ng sicherzust­ellen“.

Für die Fremdfinan­zierung strebt die DVG eine Laufzeit von 20 bis 25 Jahren an. Als Sicherheit für die externen Geldgeber ist die Abgabe einer sogenannte­n Endschafts­erklärung durch die Stadt vorgesehen. Damit würde die DVG das Recht erhalten, die Straßenbah­nen an die Stadt zu verkaufen, beziehungs­weise die Stadt das Recht erhalten, die Bahnen der DVG zu erwerben und sofern möglich, in die abgeschlos­senen Verträge einzutrete­n, falls der öffentlich­e Dienstleis­tungsauftr­ag für Verkehrsdi­enstleistu­ngen vorzeitig beendet würde.

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FOTO: DVG Die Stadtbahne­n auf der Linie U79 sollen bis 2025 ersetzt werden.

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