Die Rockelsberghalde als spiritueller Ort
Der pensionierte Religionslehrer Josef Jakobi wünscht sich eine Landmarke auf der Rockelsberghalde. Sie könnte dadurch zu einem spirituellen Ort werden und die Aussöhnung der Religionen symbolisieren.
RHEINHAUSEN Die Internationale Gartenausstellung (IGA) 2027 wird bekanntlich im Ruhrgebiet stattfinden, und Duisburg wird daran maßgeblich beteiligt sein. Inzwischen hat wie berichtet auch die Stadt Duisburg ein Konzept erarbeitet. Das ist auf der linken Rheinseite auf Kritik gestoßen, weil außer einem großen Parkplatz in den Rheinhauser Rheinwiesen der Duisburger Westen eher stiefmütterlich behandelt wird. Die IGA erhöht aber die Chance eines Projekts, das schon fast gescheitert schien: Der Rheinhauser Josef Jakobi bringt jetzt wieder eine Landmarke auf der 68,80 Meter hohen Rockelsberghalde ins Gespräch. „Eine Stahlskulptur könnte das friedliche Miteinander der drei großen monotheistischen Religionen in unserer Stadt symbolisieren“, so Jakobi im Gespräch mit der RP. Jakobi hatte bereits Kontakt mit dem Künstler Ivica Matijevic aus Neukirchen-Vluyn aufgenommen, der auch gleiche eine Idee zur Umsetzung entwarf.
Eine sechs Meter hohe Skulptur mit den Symbolen des Islam (Sichelmond/Rose), des Judentums (Stern/Menora) und des Christentums (Kreuz/Taube) stehen dabei im Fokus. Drei lange Metallstäbe, die sich aufragend an den Spitzen berühren, könnten die Landmarke krönen. Jakobi schlägt vor, die Skulptur „Abrahams Erben“zu benennen, weil sich alle drei Religionen auf die Figur des Abraham beziehen. Denkbar wäre aber auch ein schlichter Titel wie „Miteinander“.
Ein solches Projekt war Oberbürgermeister Sören Link bereits im März 2018 vorgestellt worden, der Interesse bekundete und eine Prü- fung zusagte. Eine entsprechende Anfrage der CDU-Fraktion in der Bezirksvertretung Rheinhausen hatte Bezirksmanager Jürgen Konkol: Das Projekt an sich sei begrüßenswert – allerdings habe die Stadt weder die personelle noch die finanzielle Kapazität, um ein derartiges Projekt realisieren zu können. Dabei ließen sich durchaus Sponsoren finden, und das interreligiöse Projekt „Weißt du, wer ich bin?“ermöglicht auch Fördermittel durch das Bundesinnenministerium.
Josef Jakobi schöpft nun neue Hoffnung; „Ich bin für den 12. Februar, 18 Uhr, vom Runden Tisch der Religionen ins Rathaus eingeladen worden. Dort soll ich das Vorhaben vorstellen“, berichtet er.
Die Rockelsberghalde besteht aus einem nördlichen und einem südlichen Hügel am Rheinufer und bietet einen grandiosen Rundblick von Moers im Norden bis in den Duisburger Süden. Sie wurde einst aus Schlacke des Krupp-Hüttenwerks in Rheinhausen aufgeschütttet und in den vergangenen Jahren renaturiert und bepflanzt. Fazit: Das fast schon gescheiterte Projekt nimmt nun einen neuen Anlauf.