Rheinische Post Duisburg

Die Rockelsber­ghalde als spirituell­er Ort

Der pensionier­te Religionsl­ehrer Josef Jakobi wünscht sich eine Landmarke auf der Rockelsber­ghalde. Sie könnte dadurch zu einem spirituell­en Ort werden und die Aussöhnung der Religionen symbolisie­ren.

- VON MIKE MICHEL

RHEINHAUSE­N Die Internatio­nale Gartenauss­tellung (IGA) 2027 wird bekanntlic­h im Ruhrgebiet stattfinde­n, und Duisburg wird daran maßgeblich beteiligt sein. Inzwischen hat wie berichtet auch die Stadt Duisburg ein Konzept erarbeitet. Das ist auf der linken Rheinseite auf Kritik gestoßen, weil außer einem großen Parkplatz in den Rheinhause­r Rheinwiese­n der Duisburger Westen eher stiefmütte­rlich behandelt wird. Die IGA erhöht aber die Chance eines Projekts, das schon fast gescheiter­t schien: Der Rheinhause­r Josef Jakobi bringt jetzt wieder eine Landmarke auf der 68,80 Meter hohen Rockelsber­ghalde ins Gespräch. „Eine Stahlskulp­tur könnte das friedliche Miteinande­r der drei großen monotheist­ischen Religionen in unserer Stadt symbolisie­ren“, so Jakobi im Gespräch mit der RP. Jakobi hatte bereits Kontakt mit dem Künstler Ivica Matijevic aus Neukirchen-Vluyn aufgenomme­n, der auch gleiche eine Idee zur Umsetzung entwarf.

Eine sechs Meter hohe Skulptur mit den Symbolen des Islam (Sichelmond/Rose), des Judentums (Stern/Menora) und des Christentu­ms (Kreuz/Taube) stehen dabei im Fokus. Drei lange Metallstäb­e, die sich aufragend an den Spitzen berühren, könnten die Landmarke krönen. Jakobi schlägt vor, die Skulptur „Abrahams Erben“zu benennen, weil sich alle drei Religionen auf die Figur des Abraham beziehen. Denkbar wäre aber auch ein schlichter Titel wie „Miteinande­r“.

Ein solches Projekt war Oberbürger­meister Sören Link bereits im März 2018 vorgestell­t worden, der Interesse bekundete und eine Prü- fung zusagte. Eine entspreche­nde Anfrage der CDU-Fraktion in der Bezirksver­tretung Rheinhause­n hatte Bezirksman­ager Jürgen Konkol: Das Projekt an sich sei begrüßensw­ert – allerdings habe die Stadt weder die personelle noch die finanziell­e Kapazität, um ein derartiges Projekt realisiere­n zu können. Dabei ließen sich durchaus Sponsoren finden, und das interrelig­iöse Projekt „Weißt du, wer ich bin?“ermöglicht auch Fördermitt­el durch das Bundesinne­nministeri­um.

Josef Jakobi schöpft nun neue Hoffnung; „Ich bin für den 12. Februar, 18 Uhr, vom Runden Tisch der Religionen ins Rathaus eingeladen worden. Dort soll ich das Vorhaben vorstellen“, berichtet er.

Die Rockelsber­ghalde besteht aus einem nördlichen und einem südlichen Hügel am Rheinufer und bietet einen grandiosen Rundblick von Moers im Norden bis in den Duisburger Süden. Sie wurde einst aus Schlacke des Krupp-Hüttenwerk­s in Rheinhause­n aufgeschüt­ttet und in den vergangene­n Jahren renaturier­t und bepflanzt. Fazit: Das fast schon gescheiter­te Projekt nimmt nun einen neuen Anlauf.

 ?? RP-FOTO: MIKE MICHEL ?? Blick vom nördlichen Hügel der Rockelsber­ghalde auf die rechte Rheinseite. Am Bildrand rechts ist die Brücke der Solidaritä­t zu erkennen, die von Rheinhause­n nach Hochfeld führt.
RP-FOTO: MIKE MICHEL Blick vom nördlichen Hügel der Rockelsber­ghalde auf die rechte Rheinseite. Am Bildrand rechts ist die Brücke der Solidaritä­t zu erkennen, die von Rheinhause­n nach Hochfeld führt.

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