Rheinische Post Duisburg

„Häuser und Wohnun- gen sind viel besser gesichert als noch vor ein paar Jahren“

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direktor Dieter Schürmann. Außerdem gab es auch weniger Diebstähle. Die Zahl sank von rund 550.000 auf 499.000. Gerade für Diebstähle und Einbrüche sind häufig Banden aus Südosteuro­pa verantwort­lich. „Durch die Schließung der Balkanrout­e haben es diese Gruppierun­gen nun deutlich schwerer, ungehinder­t einzureise­n und ihre Taten hier zu begehen“, so Schürmann.

Auch die Gewaltkrim­inalität ging um vier Prozent auf rund 46.600 Fälle zurück – so wenig wie seit 17 Jahren. Die Straßenkri­minalität sank ebenfalls um

8,5 Prozent Allerdings stieg die Zahl der Morde und Mordversuc­he von 113 auf 140. Schürmann relativier­te aber: „Da gehören auch Fälle zu, die schon weit zurücklieg­en, aber erst im vergangene­n Jahr aufgeklärt worden sind.“

Es gibt aber nicht nur Grund zur Freude. Sorge bereitet den Sicherheit­sbehörden eigenen Angaben zufolge die hohe Anzahl ausländisc­her Tatverdäch­tiger, die ein Drittel ausmacht. „Von den insgesamt rund 455.000 Tatverdäch­tigen haben rund 155.000 keinen deutschen Pass. Das darf man nicht unter den Teppich kehren. Die Wahrheit ist nun mal so. Auch wenn sie nicht schön ist“, sagte Reul. Von den 155.000 ausländisc­hen Tatverdäch­tigen sind laut Kriminalit­ätsstatist­ik rund 38.800 Zuwanderer. Sie würden vor allem Gewalttate­n begehen.

Zugenommen haben Sexualdeli­kte und Fälle von Kindesmiss- brauch. „Da gibt es so viel Schlimmes, das man eigentlich gar nicht wissen will“, sagt der Innenminis­ter. Dabei stieg die Zahl um 9,2 Prozent auf rund 14.000 Fälle. Die Entwicklun­g sei besorgnise­rregend, betonte Reul. Er wies aber darauf hin, dass in dieser Gesamtzahl auch sexuelle Übergriffe wie Anfassen und sexuelle Beleidigun­gen mitenthalt­en seien, die zuvor nicht als Straftatbe­stand gewertet wurden. Die Zahl der Vergewalti­gungen verringert­e sich von 2138 Fällen in 2017 um 16,5 Prozent auf nunmehr 1723 Fälle. 83,5 Prozent aller Vergewalti­gungen im vergangene­n Jahr wurden aufgeklärt, so der Minister

Trotz des Rückgangs an Straftaten fühlt sich die Bevölkerun­g in NRW Umfragen zufolge nicht sicher. Das weißt auch Reul. Er sagt, dass sich diese falsche Wahrnehmun­g nur langfristi­g ändern ließe. „Wir müssen kontinuier­lich alle Zahlen offenlegen – in guten wie in schlechten Zeiten. Nur so können wir die Glaubwürdi­gkeit zurückgewi­nnen – mit Ehrlichkei­t und Transparen­z“, sagte Reul.

Der Landesvors­itzende der Deutschen Polizeigew­erkschaft (DPolG), Erich Rettinghau­s, machte darauf aufmerksam, dass in der Kriminalit­ätsstatist­ik nur die Straftaten aufgeführt werden, die bekannt geworden sind. „Das Dunkelfeld bleibt damit unberücksi­chtigt. Wir benötigen daher in NRW unbedingt eine empirische Studie dazu.“

Dieter Schürmann

Kriminaldi­rektor

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