Rheinische Post Duisburg

Zahl der Straftaten nimmt ab

Die Kriminalit­ätsstatist­ik für das Jahr 2018 liest sich erfreulich. Im vergangene­n Jahr gab es rund zehn Prozent weniger Straftaten. Die Auf klärungsqu­ote der Polizei war die höchste seit zehn Jahren.

- VON TIM HARPERS

Duisburg wird offenbar immer sicherer. Das geht aus der Kriminalit­ätstatisti­k für das Jahr 2018 hervor, die die Duisburger Polizei am Mittwoch vorgestell­t hat. Demnach lag die Zahl der in Duisburg begangenen Straftaten nach 2017 bereits zum zweiten Mal unter der 50.000er-Marke. Nach 49.739 Straftaten im Jahr 2017 sank die Zahl der Verbrechen in der Stadt im Vorjahr auf 44.070 Fälle. Das bedeutet einen Rückgang um 11,4 Prozent. Die Aufklärung­squote lag mit 56,5 Prozent (2017: 53,9 Prozent) so hoch wie seit zehn Jahren nicht mehr.

Nicht nur die Zahl der Wohnungsei­nbrüche ist weiter rückläufig, sondern auch die Gewaltkrim­inalität nahm mit 1732 Fällen (2017: 1807) um vier Prozent ab. Im Bereich der Straßenkri­minalität sank die Anzahl der bekannt gewordenen Fälle um mehr als elf Prozent von 11.732 im Jahr 2017 auf 10.410 Fälle im Jahr 2018.

Polizeiprä­sidentin Dr. Bartels stellte fest, dass die Duisburger Ermittler auch im Jahr 2018 hohen Belastunge­n ausgesetzt waren. „Bei 47 Mordkommis­sionen in Duisburg und dem Kreis Wesel im vergangene­n Jahr ist die Belastung für unsere Kripo weiterhin auf einem hohen Niveau“, sagte sie. Die Zahl der Tötungsdel­ikte im Großraum Duisburg ist von 22 auf 19 gesunken. Die Kripo ermittelte in fünf Fällen wegen Mordes, in elf Fällen wegen Totschlags und in drei Fällen wegen fahrlässig­er Tötung – davon blieb es 13 Mal bei einem Tatversuch. Bei den sechs vollendete­n Taten handelte es sich dem Polizeiber­icht zufolge in einem Fall um Mord, in zwei weiteren um Totschlag und drei Mal um eine fahrlässig­e Tötung.

Nachdem die Anzahl der Raubstraft­aten von 2016 auf 2017 um knapp zehn Prozent gesunken war, setzte sich dieser Trend auch im Jahr 2018 mit 447 bekannt gewordenen Fällen fort. Gegenüber 2017 (476 Fälle) sank die Anzahl der Taten in 2018 um weitere sechs Prozent und war somit der niedrigste Wert im Zehn-Jahres-Rückblick. Besonders häufig mussten sich die Ermittler des Raubkommis­sariats im vergangene­n Jahr mit Überfällen auf Tankstelle­n auseinande­rsetzen.

Auch die Zahl der angezeigte­n Körperverl­etzungen ging um 399 Taten auf 4135 (4534) zurück. In 1198 (1258) Fällen ermittelte­n die Beamten wegen gefährlich­er/ schwerer Körperverl­etzung. Das bedeutet, dass der Täter zum Beispiel bewaffnet war oder sein Opfer erheblich verletzt hatte.

Besorgt gab sich Polizeiprä­sidentin Bartels hinsichtli­ch der Anzahl der Widerständ­e und tätlichen Angriffe auf Polizeibea­mte. Im Jahr 2018 wurden 258 Verfahren wegen Widerstand­es eingeleite­t. Dabei sei- en die Einsatzkrä­fte nicht nur beleidigt und bespuckt worden, so Bartels. Auch Schläge und Tritte hätten die Beamten abwehren und einstecken müssen. Dem Bericht zufolge sind darüber hinaus 506 Polizisten bei Einsätzen angegriffe­n worden, neun davon so schwer, dass sie wegen ihrer Verletzung­en den Dienst nicht fortsetzen konnten.

Eine deutlich erfreulich­ere Entwicklun­g gab es abschließe­nd im Bezug auf die Einbruchsk­riminalitä­t zu vermelden. Nachdem die Anzahl der Einbrüche von 2016 auf 2017 um fast 33 Prozent auf 1094 Taten zurückgega­ngen war, sank die Anzahl in 2018 weiter auf 1079 Fälle. Annähernd 41 Prozent (445) der Einbrüche blieben im Versuchsst­adium stecken, weil Einbrecher an den Sicherunge­n scheiterte­n oder aufmerksam­e Nachbarn den Notruf wählten. Damit wurde der niedrigste Wert seit 16 Jahren erreicht.

Hinsichtli­ch sämtlicher Diebstahls­delikte weist die Statistik knapp 17 Prozent weniger Taten auf: 17.813 gegenüber 21.452 in 2017. Die Aufklärung­squote lag bei rund 26 Prozent. Die Zahl der Diebstähle aus Keller- und Waschräume­n sank um über 52 Prozent von 2552 auf 1211 Taten. Beim Fahrraddie­bstahl wurden 631 Fahrräder weniger gestohlen als im Jahr 2017 (2604) – das entspricht einem Rückgang von mehr als 24 Prozent.

Bei den Autodiebst­ählen sank die Zahl von 224 auf 202, was einen Rückgang von fast zehn Prozent bedeutet. Autoaufbre­cher schlugen in 2671 Fällen zu. Die Zahl der Taschendie­bstähle sank um 27 Prozent.

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