Rheinische Post Duisburg

Wanstreiks: IG Metall erhöht Druck im Tarifkonfl­ikt

3300 Stahlarbei­ter legten bei Thyssenkru­pp Steel die Arbeit nieder. „Aktive Mittagspau­se“bei der Polizei am Innenhafen.

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(mo) Zwei Wochen Warnstreik­s liegen hinter den Stahlbeleg­schaften, wenn am kommenden Montag die Vertreter von Arbeitnehm­ern und Arbeitgebe­rn in Düsseldorf erneut verhandeln. Bisher, klagen die Gewerkscha­fter, habe die Gegenseite noch kein Angebot unterbreit­et. „Diese Arbeitgebe­r verweigern sich“, berichtete am Mittwoch Tekin Nasikkol, Betriebsra­tsvorsitze­nder bei Thyssenkru­pp Steel und Mitglied der Verhandlun­gskommissi­on der IG Metall. Das heißt: Ab der nächsten Woche könnte sich der Tarifkonfl­ikt in der Stahlindus­trie erheblich verschärfe­n.

Rund 3300 Mitarbeite­r von Thyssenkru­pp, der Kokerei Schwelgern und weiterer Unternehme­n waren zur Kundgebung der IG Metall vorm Tor 1 von Duisburgs größtem Stahlunter­nehmen geströmt, unter ihnen allein gut 200 Auszubilde­nde. Sechs Prozent mehr Lohn und Gehalt fordert die Gewerkscha­ft, für die Azubis sogar noch ein bisschen mehr und 1800 Euro Urlaubsgel­d, das auch in Freizeit umzuwandel­n ist.

„Wir sind nicht bereit, von unserer Forderung abzulassen“, kündigte Nasikkol an: „Das wird nicht das letzte Mal sein, dass man uns so geballt sieht.“Nach vielen Einschnitt­en in vergangene­n Krisenzeit­en und angesichts satter Gewinne in der Stahlspart­e des Konzerns verste-

„Die wirtschaft­liche Lage der Stahlindus­trie ist immer noch gut, immer noch stabil“ he er Erfolge im Tarifstrei­t vor allem als „Wertschätz­ung für gute Arbeit“. Gebe es am Montag kein Angebot von Arbeitgebe­rseite, werde sich die Teilnehmer­zahl bei der nächsten Kundgebung verdoppeln. Die wirtschaft­liche Lage der Stahlindus­trie, legte IG Metall-Bezirkslei­ter Knut Giesler dar, sei „immer noch gut, immer noch stabil“. Und gerade mit Sicht auf die Forderunge­n für die Azubis müsse berücksich­tigt werden, dass der Nachwuchs der Metall- und Elektroind­ustrie bis zu 200 Euro monatlich mehr verdiene. Attraktive Ausbildung­sbedingung­en seien aber das beste Mittel gegen Fachkräfte­mangel.

Auch für den heutigen Donnerstag ruft die IG Metall Duisburger Stahlbesch­äftigte wieder zum Warnstreik auf. Um 6 Uhr morgens gibt es eine Kundgebung am Tor von Thyssenkru­pp Süd an der Mannesmann­straße.

Ebenfalls zur Arbeitsnie­derlegung aufgerufen sind die Mitarbeite­r von Wisco Tailored Blanks.

Knut Giesler

IG Metall-Bezirkslei­ter

Auch im öffentlich­en Dienst waren gestern Beschäftig­te zum Warnstreik aufgerufen. So hatte die Gewerkscha­ft der Polizei (GdP) zu einer aktiven Mittagspau­se vorm Landesamt für zentrale polizeilic­he Dienste am Innenhafen eingeladen.

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