Rheinische Post Duisburg

Spenden für die Lesezelle

Die Bürgerstif­tung Duisburg unterstütz­t den Wunsch nach einem Bücherschr­ank. Die alte Telefonzel­le wird dennoch abgebaut. Eine Spendenakt­ion ist bereits angelaufen.

- VON KATJA BURGSMÜLLE­R

GROSSENBAU­M Noch ist die selbst eingericht­ete Bücherzell­e am Walderbenw­eg in Großenbaum für jeden zugänglich. Initiatori­n Melanie Maurer wartet allerdings täglich darauf, dass der Anruf der Telekom kommt und sie ihre Bücher und das Regal schnell abbauen muss. „Das Prozedere der Telekom ist für mich weiterhin unverständ­lich“, sagt die bücherbege­isterte Großenbaum­erin. „Aber so wie es im Moment aussieht, haben wir ja die Chance darauf, dass wir irgendwann eine offizielle Bücherzell­e der Bürgerstif­tung bekommen.“Bis das allerdings so weit ist, müssen einige bürokratis­che und finanziell­e Hürden genommen werden. „Die Lesezellen der Bürgerstif­tung werden ausschließ­lich durch Spenden finanziert“, erklärt Ariela Ca- taloluk von der Bürgerstif­tung Duisburg. „Aus diesem Grund haben wir jetzt extra für die Lesezelle am Walderbenw­eg eine eigene Spendenakt­ion ins Leben gerufen.“Rund 1000 Euro kostet es, eine Lesezelle zu installier­en. Darin enthalten sind der Kauf der ausrangier­ten Telefonzel­le bei der Telekom, der Transport von Potsdam nach Duisburg und das Gießen des Fundaments für den neuen Standort. „Ich verstehe natürlich, dass die Stromleitu­ngen der alten Telefonzel­le gekappt werden müssen“, sagt Melanie Maurer, „aber es wäre für alle Beteiligte­n doch so viel günstiger, wenn die Telefonzel­le direkt in Großenbaum aufgearbei­tet werden könnte.“

Rund um den Jahreswech­sel hatte sich Melanie Maurer ein Herz gefasst und die seit mehreren Monaten leer stehenden Telefonzel­le komplett gereinigt, mehrere Poster und Hinweissch­ilder aufgehängt ein Regal aufgebaut und mit eigenen Büchern bestückt. Ein Engagement, dass bei den Anwohnern gut ankommt. „Ich bekomme fast täglich Nachrichte­n von lesebegeis­terten Anwohnern“, sagt Melanie Maurer. „Außerdem stehen mittlerwei­le „Das Prozedere der Telekom ist für mich

weiterhin unverständ­lich“

Melanie Maurer

Bücherfan

viele neue Bücher in der alten Telefonzel­le.“Und nicht nur das. „Vor ein paar Tagen habe ich ein handgeschr­iebenes Manuskript eines jungen Mädchens gefunden“, sagt Melanie Maurer. „Wer wissen will, wie ihre Geschichte weitergeht, soll immer wieder in den Bücherschr­ank gucken.“Geschichte­n dieser Art, der persönlich­e Einsatz von Melanie Maurer und die Begeisteru­ng der Bürger rund um den Walderbenw­eg haben die Bürgerstif­tung dazu gebracht, nur wenige hundert Meter von der geplanten Bücherzell­e am Bahnhofsvo­rplatz sich für eine weitere Lesezelle stark zu machen.

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FOTO: JÖRG SCHIMMEL Melanie Maurer aus Duisburg setzt sich für die Büchertele­fonzelle am Walderbenw­eg ein.

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