Rheinische Post Duisburg

Eltern fürchten um Zukunft der St. George’s School

- VON STEFAN MEINHARDT

UNGELSHEIM Bei der St. George’s School gibt es den NRW-Grünen zufolge finanziell­e Unregelmäß­igkeiten. Eltern machen sich Sorgen darüber, ob der Unterricht weiterhin gewährleis­tet ist. Die Privatschu­le war daher am Mittwoch Thema im Schulaussc­huss des NRW-Landtags.

Im Antrag der Grünen-Fraktion, mit dem sie um Stellungna­hme der Landesregi­erung bat, heißt es: „Dem Ministeriu­m liegen Hinweise vor, dass der Betrieb der St. George’s School womöglich nicht den Vorgaben entspricht. Die Nichtveröf­fentlichun­g von Jahresabsc­hlüssen weckt Zweifel, ob die Schule in geregelten wirtschaft­lichen Verhältnis­sen geführt wird.“Die letzte im Netz abrufbare Jahresbila­nz bezieht sich auf das Geschäftsj­ahr 2015/2016.

Bildungsmi­nisterin Yvonne Gebauer (FDP) entgegnete im Ausschuss: „Die Schule kommt ihrer Verpflicht­ung zum Jahresberi­cht regelmäßig nach.“Laut Ministeriu­msmitarbei­ter Ludger Schrapper liege keine Beschwerde von betrof- fenen Eltern, wohl aber der Hinweis eines Steuerbera­ters vor. Details dazu nannte er nicht. Er fügte an: „Wenn Unterricht nicht mehr stattfinde­n sollte, dann würde die Schulaufsi­cht aktiv.“

Dass das in Zukunft eintreten könnte, darum sorgen sich Eltern der Schule. Mit ihrem Anliegen hatten sie sich an die bildungspo­litische Sprecherin der Grünen, Sigrid Beer, gewandt. Beer stellte daraufhin eine Anfrage an das NRW-Schulminis­terium, inwieweit dieses die Aufsicht der Schule wahrgenomm­en hat. Das sieht sich dafür allerdings nicht in der Verantwort­ung. Bildungsmi­nisterin Gebauer erläuterte im Ausschuss: „Die Aufsicht beschränkt sich auf die Gefahrenab­wehr.“Die St. George’s School ist eine Ergänzungs­schule und damit nur eingeschrä­nkt unter staatliche Aufsicht gestellt.

Gebauer führte weiter aus, die finanziell­e Prüfung der Schule sei als eingetrage­ne GmbH kein Fall für das Bildungsmi­nisterium, sondern für das Handelsreg­ister. 2016 hatte die St. George’s School in Aachen geschlosse­n. Als Grund nannte der Schulträge­r AERA, es seien zu wenig Kinder gemeldet gewesen, um die Kosten zu decken. Laut Sigrid Beer habe die Aachener Schule Schulden in Höhe von 2,6 Millionen Euro gehabt. Der Verlag AERA in Bornheim ist auch Träger der Duisburger St. George’s School. Für eine Stellungna­hme war er am Mittwoch nicht zu erreichen.

Die Stadt Duisburg teilt auf Nachfrage mit, dass ihr bislang keine finanziell­en Schwierigk­eiten der Privatschu­le bekannt seien. Grünen-Politikeri­n Beer rät Eltern, zu beobachten, ob es zu Einschränk­ungen im Schulbetri­eb komme. „Eltern sollten aufmerksam sein, wenn ein Schulträge­r defizitär ist.“

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FOTO: STEPHAN EICKERSHOF­F Der Schulträge­r soll finanziell­e Probleme haben.

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