Gärten-Sanierung dauert länger
320 Hausgärten in Wanheim und Hüttenheim waren mit Schwermetallen belastet. Die meisten sind schon saniert, die anderen werden erst im kommenden Jahr fertig.
WANHEIM 320 Hausgärten mussten und müssen saniert werden, weil ihr Boden mit Schwermetallen belastet ist. Die Arbeiten dazu sind in Verzug geraten: Eigentlich sollte bis Mitte 2019 alles fertig sein. Jetzt dauert es wohl ein Jahr länger. In Kürze geht’s mit den noch fehlenden Gärten weiter. Die vorletzte Sanierungsmaßnahme im Rahmen des Gesamtprojekts betrifft im Wesentlichen den südlichen Bereich Alt-Wanheims, 40 Hausgärten sind dort betroffen. Je nach Belastung – verantwortlich für die Bodenverseuchung durch Schwermetallstaub ist die ehemalige Zinkhütte Berzelius – müssen 35 bis 60 Zentimeter des alten Bodens abgetragen werden und durch einen neuen Oberboden ersetzt werden. Insgesamt sind rund 320 Hausgärten in Wanheim und im nördlichen Hüttenheim zu sanieren, der größte Teil der Arbeiten konnte bereits abgeschlossen werden.
Zuständig für die Sanierung ist der überregionale Verband für Flächenrecycling und Altlastensanierung (AAV). Dessen Manager Ernst-Werner Hoffmann erläuterte jetzt im Rahmen einer Infoveranstaltung im Bertolt-Brecht-Berufskolleg, dass für die Erdarbeiten für jeden Planungsabschnitt eine neue Ausschreibung erfolgen muss. „Das ist EU-Recht und für uns verbindlich, auch wenn es dadurch zu Verzögerungen kommen kann.“Und gekommen ist. „Wir holen aber gerade auf“, sagt Hoffmann und kündigt an: „Bis Mitte 2020 werden alle Arbeiten abgeschlossen sein.“
Erstmal rücken in den Planungszonen II und IV nun die Bagger an. Bevor der alte Boden abgetragen wird, werden die Gartenflächen gerodet. Dann wird der neue Oberboden aufgetragen, bei Bedarf wird der Grund nach unten mit einer Schot- terschicht versehen. Wenn alles soweit hergerichtet ist, dürfen die Gartenbesitzer die neue Fläche nach eigenen Vorstellungen bepflanzen. Dafür bekommen sie einen finanzi- ellen Ausgleich. Die Gartenbesitzer treten allerdings in Vorlage. Projektleiterin Christiane Maxin erläutert: „Das geht leider nicht ohne Ihre Vorfinanzierung. Die Pflanzpauschale erhalten Sie nach fünf Monaten.“Auch nach der Qualität des neu aufgetragenen Bodens wurde gefragt. Dazu Stadtmitarbeiter Christof Ibels: „Das ist ein neuer Mutterboden. Natürlich muss der dann durch Düngung und Einbringen von Kompost noch optimiert werden.“
Silvia Thimms Garten ist demnächst an der Reihe. Sie bemängelt fehlende Informationen zum Fortgang der Arbeiten: „Eigentlich sollte bei uns ‘Am Tollberg’ im Frühjahr alles fertig sein. Jetzt erfahre ich hier, dass es wohl Herbst werden wird.“Ihre Lieblingspflanzen wie die Magnolie und den Japanischen Zierahorn hat sie vor dem Winter bei Freunden in Pension gegeben in der Hoffnung, die Bäume im Frühjahr wieder daheim einpflanzen zu können. „Ob die Pflanzen das jetzt bis zum Herbst überleben?“, sorgt sich die Hobby-Gärtnerin.