Rheinische Post Duisburg

BVB nur mit Nullnummer

Der Spitzenrei­ter in der Bundesliga-Tabelle lässt auch gegen Schlusslic­ht Nürnberg Punkte liegen.

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NÜRNBERG (dpa) Borussia Dortmund hat nach dem fünften sieglosen Pflichtspi­el nacheinand­er in der Bundesliga nur noch drei Punkte Vorsprung auf Verfolger Bayern München. Die einstigen Hurra-Fußballer von Trainer Lucien Favre kamen am Montagaben­d zum Abschluss des 22. Spieltags beim Tabellenle­tzten 1. FC Nürnberg nicht über ein torloses Remis hinaus. Die ideenlosen Dortmunder fanden gegen die Mauertakti­k der Franken um Interimsco­ach Boris Schommers einfach kein Durchkomme­n, allein Mario Götze scheiterte immer wieder am herausrage­nden Keeper Christian Mathenia. Der „Club“blieb zwar auch im 16. Bundesliga­spiel am Stück sieglos, kann das Remis aber als wichtigen moralische­n Punktgewin­n im Abstiegska­mpf verbuchen.

In seinem 250. Bundesliga-Spiel als Cheftraine­r nahm Favre fünf Tage nach dem 0:3 bei Tottenham Hotspur in der Champions League vier Änderungen vor. Weiter nicht dabei war der verletzte Kapitän Mar- co Reus, Götze trug die Binde. „Wir vertrauen total den Spielern, die da sind“, sagte Favre bei Eurosport und wollte auch nach vier sieglosen Pflichtspi­elen nicht klagen. „Ich erwarte, dass wir eine sehr, sehr gute Leistung bringen. Natürlich wollen wir immer gewinnen, auch heute.“Doch am Ende dürfte der FC Bayern in Liverpool den nächsten Patzer des BVB mit Wohlwollen quittiert haben.

Nürnbergs Interimsco­ach Schom- mers stellte sein Team auf drei Positionen um. Yuya Kubo, Eduard Löwen und Ondrej Petrak waren neu im Team. „Ich hoffe, ich habe die richtige Ansprache getroffen“, sagte Schommers. „Ich freue mich sehr auf dieses Spiel. Es gibt schlimmere Momente, als das erste Bundesliga-Spiel gegen den aktuellen Tabellenfü­hrer – eine Top-Mannschaft in Europa – zu machen.“

Obwohl die Montagsspi­ele in der nächsten Saison bereits wieder Geschichte sind, hielten Anhänger im Nürnberger Fanblock schwarze Schilder mit weißem Mittelfing­er in die Höhe und warfen bei BVBEcken schwarz bemalte Tennis-Bälle auf den Rasen. „Bei den Fans ist es immer noch ein Thema“, sagte BVB-Manager Michael Zorc. „Aber in diesem Fall tut es uns gut, dass wir ein, zwei Tage mehr Pause hatten nach dem Spiel in Tottenham.“

Trotzdem, der BVB wirkte weiter verunsiche­rt, war weit entfernt von seiner Topform. Kein Wunder, dass die Nürnberger die ersten Chancen hatten: Hanno Behrens (28.) scheiterte per Kopf an BVB-Keeper Roman Bürki und zog nach der folgenden Ecke den Ball knapp über das Tor. Auf der Gegenseite fand Götze nach gut 35 Minuten gleich dreimal in Club-Torhüter Christian Mathenia seinen Meister. Die Dortmunder drängten, Axel Witsel (44.) traf das Außennetz, wenig später war Mathenia nach einem Götze-Kopfball erneut zur Stelle. Am Ende war der BVB einfach nicht „frisch“genug gegen tapfere Nürnberger.

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FOTO: IMAGO Fans des 1. FC Nürnberg protestier­en gegen Montagsspi­ele und werfen schwarze Tennisbäll­e auf das Spielfeld – Jadon Sancho von Borussia Dortmund wirft einen zurück.

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