Rheinische Post Duisburg

Supermärkt­e sehen schlechte Anbindung gelassener als Kunden

Der Weg zum Einkaufen an der Mündelheim­er Straße wird schwierige­r: Ab Juni fallen zwei von drei Buslinien weg. Die Geschäfte interessie­rt das wenig.

- VON MONIQUE DE CLEUR

HÜTTENHEIM Monatelang haben sich die Bürger im Duisburger Süden gewundert, warum das Nahversorg­ungszentru­m an der Mündelheim­er Straße mit dem neuen Nahverkehr­splan schlechter angebunden sein wird; ganze Stadtteile fühlen sich abgekoppel­t. Inzwischen hat die Stadt zugegeben: Bei der Planung hat sie das Zentrum schlicht vergessen. Die Kunden regen sich auf – die Geschäfte selber allerdings scheint die Änderung nicht weiter zu interessie­ren.

Drei Buslinien fahren bislang die Haltestell­e Rembrandts­traße an, die in unmittelba­rer Nähe des Nahver- sorgungsze­ntrums an der Mündelheim­er Straße liegt: die Linien 940, 941 und 946. Bald allerdings nicht mehr: Ab Juni gilt der neue Nahverkehr­splan. Dann fährt nur noch eine Linie die Haltestell­e an: die Süd 1. Werktags fährt sie alle halbe Stunde, samstags alle 60 Minuten. Eine deutliche Verschlech­terung für viele Menschen, die bislang den Öffentlich­en Nahverkehr nutzen, um in Discounter, Supermarkt, Getränkema­rkt und Drogeriema­rkt einkaufen zu gehen. Das sagen die betroffene­n Märkte dazu:

Aldi Der Discounter teilt mit, man lege „im Sinne der Zufriedenh­eit unserer Kunden großen Wert darauf, dass unsere Filialen für sie gut er- reichbar sind – möglichst auch über den ÖPNV.“Mit der bisherigen Nahverkehr­sanbindung zeigt man sich beim Billiganbi­eter durchaus zufrieden. Die anstehende­n Änderungen durch den neuen Nahverkehr­splan seien Aldi „nicht bekannt“. Dabei gibt Aldi-Sprecher Tobias Neuhaus an, Aldi Süd pflege „eine gute Zusammenar­beit mit den Städten vor Ort“. Ziel dieser Zusammenar­beit sei unter anderem, „dass wir gemeinsam Infrastruk­turen gestalten oder verbessern können“. Gespräche mit der Stadt Duisburg oder weitere Maßnahmen seien zurzeit nicht geplant.

dm Auch bei dm ist man überrascht über die kommenden Fahr- planänderu­ngen. „Wir haben von den neuen Nahverkehr­splänen durch die Medien erfahren“, gibt Carmen Leder zu, bei dm verantwort­lich für die Region. Gespräche mit der Stadt im Vorfeld habe es nicht gegeben. Die Verschlech­terung für viele Buskunden betrachtet sie als nicht schwerwieg­end: „Unsere Kunden erreichen uns weiterhin über die Haltestell­e Mannesmann Tor 2, die nur wenige Meter entfernt ist.“Die Distanz zwischen dm und Mannesmann Tor 2 beträgt 550 Meter – mit vollgepack­ten Einkaufsta­schen gerade für ältere Menschen unter Umständen schwierig zu bewältigen. Schwierige­r jedenfalls als der Weg zur Haltestell­e Rembrandt- straße, die in unmittelba­rer Nähe des Nahversorg­ungszentru­ms liegt. Und: Auch die Haltestell­e Mannesmann Tor 2 wird laut neuem Nahverkehr­splan nur noch von einer Buslinie angesteuer­t statt wie bisher von dreien.

Rewe Die Gruppe betreibt am Nahversorg­ungszentru­m Superund Getränkema­rkt. Als einziges der Geschäfte im Nahversorg­ungszentru­m ist man bei Rewe im Bilde über die Änderungen, die der neue Nahverkehr­splan für die Kunden mit sich bringt – und verhandelt offenbar mit der Stadt Duisburg: „Es finden derzeit Gespräche dazu statt.“Mehr will man dazu deshalb nicht sagen.

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FOTO: WILLNER Drei Buslinien halten bislang an der Haltestell­e Rembrandts­traße. Ab Juni wird es nur noch eine sein.

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