Beethoven-Konzert im Museum
(RP) Der israelisch-palästinensische Pianist Saleem Ashkar wuchs an einem der größten Krisenherde der Welt auf. So verwundert es nicht, dass die Beschäftigung mit Beethovens Klaviersonaten über die rein musikalische Kraft der Werke hinaus auch eine weltanschauliche Dimension für ihn hat: „Mit seinem Schaffen implizierte Beethoven stets eine aktive Teilhabe an den politischen und sozialen Veränderungen seiner Umgebung.“Seinen im November 2017 im Lehmbruck-Museum begonnenen Beethoven-Zyklus setzt Saleem Ashkar am Mittwoch, 20 Uhr, am gleichen Ort fort.
Er beginnt das Konzert mit der frühen, effektvoll-virtuosen Sonate Nr. 3 C-Dur op. 2/3. Ihr lässt er die Sonate Nr. 8 c-Moll op. 13 folgen, die unter dem Beinamen Pathétique Popularität erlangte. Die langsame Einleitung mit ihren schroffen Akzenten wirft düstere Schatten, die über das aufgewühlte Allegro und das seelenvoll-ruhige Adagio bis ins Rondo-Finale hinein reichen. Im Anschluss erklingen die zweisätzigen Stücke Nr. 19 g-moll op. 49/1 und Nr. 20 G-Dur op. 49/2, die aus dem Gesamtwerk der Klaviersonaten herausfallen. Sie gehören zum Frühwerk und wurden erst später mit der hohen Opuszahl veröffentlicht. Zum Abschluss spielt Saleem Ashkar die Sonate Nr. 26 Es-Dur op. 81a, auch bekannt unter dem Beinamen Les Adieux. Beethoven kündigte sie in der Korrespondenz mit seinem Verleger unmissverständlich als „große charakteristische Sonate“an. Im Autograph bezeichnete er sie als Lebewohl für Erzherzog Rudolph von Österreich, der am 4. Mai 1809 aus Wien auszog, um sich vor den anrückenden Franzosen in Sicherheit zu begeben.
Karten gibt es bei den bekannten Vorverkaufsstellen, über die Theaterkasse 0203 283 62 100 sowie unter www. duisburger-philharmoniker.de.