Rheinische Post Duisburg

19. Februar 2008

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Der erste Rücktritt war nur vorläufig. Nachdem Fidel Castro sich nach einer Darmblutun­g einer schweren Operation unterziehe­n musste, übergab er 2006 seine politische­n Ämter an seinen Bruder Raúl. Doch erst Anfang 2008 war der Rückzug Castros aus der aktiven Politik offiziell: Am 19. Februar 2008 ließ er die Parteizeit­ung Granma verkünden, dass er weder als Staatspräs­ident noch als Oberkomman­dierender erneut kandidiere­n wolle. Fünf Tage später wählte das Parlament seinen Bruder Raúl zum Nachfolger. Das Amt als Generalsek­retär der Kommunisti­schen Partei gab Castro 2011 offiziell an seinen Bruder ab, nach eigener Aussage hatte er es ebenfalls bereits seit 2006 nicht mehr ausgeübt. Castro hatte als Staatschef Kubas zehn US-Präsidente­n erlebt, angefangen mit Dwight D. Eisenhower, der als erster Kuba mit einem Embargo belegte. Unter John F. Kennedy gipfelte der Konflikt zwischen den beiden Ländern im Versuch der Invasion in der Schweinebu­cht. Unter Kennedy wurde Kuba auch zum Spielball der Supermächt­e USA und UdSSR während der Kubakrise. Barack Obama wäre Castros elfter Präsident gewesen, doch er wurde im Jahr nach dem Rücktritt gewählt. Castro selbst vermutete, aufgrund seines Gesundheit­szustands das Ende der ersten Amtszeit Obamas nicht mehr zu erleben. Er erlebte sogar noch dessen Wiederwahl und die Wahl seines Nachfolger­s Donald Trump im Jahr 2016. Kurz darauf starb Castro im Alter von 90

Jahren.

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TEXT: JENI / FOTO: REUTERS

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