So wollen die Deutschen ihr Geld anlegen
Ich bin 82, habe früher mein Geld in Aktienfonds angelegt und möchte jetzt auf Tagesgeld umsteigen. Ich verfüge über 200.000 Euro und etwas mehr als 30.000 Euro auf dem Girokonto. Ich wohne in einem Altbau.
Nutzen Sie einen Teil des Geldes, um die Dämmung in Ihrem Haus zu modernisieren. Und lassen Sie eine Photovoltaik-Anlage installieren. Das spart Energiekosten und bringt damit auch Geld.
Ich (77) habe mein Geld zu 20 Prozent in riskanten Anleihen investiert, den Rest in Aktien (Blue Chips) und Tagesgeld. Was halten Sie davon?
Generell gilt: Je älter man ist, desto defensiver sollte man Geld anlegen.
Ist es sinnvoll, jetzt Gold zu kaufen? Beim Geldanlegen kommt es auf die Mischung an. Fünf bis zehn Prozent seines liquiden Vermögens kann man problemlos in Gold halten. Das ist gut für das Gefühl, bringt aber erstmal keinen Zins. Was das Gold angeht: Es kann natürlich im Kurs schwanken. Ich will in zwei bis drei Jahren eine Immobilie kaufen. Sollte ich bis dahin noch in Aktien investieren? Eher nicht. Mögliche Kursschwankungen in diesem Zeitraum sind nur schwer kalkulierbar.
Ich bin 80 Jahre alt. Mein 52-jähriger Schwiegersohn hat Probleme. Ihm droht die Kündigung, weil das Unternehmen seinen Sitz nach Großbritannien verlegt. Sollte er jetzt 100.000 Euro in ein Haus in England stecken und dort hinziehen, um seinen Job zu retten? Nein, das Geld würde ich nur kurzfristig anlegen. Ihr Schwiegersohn sollte zunächst seine berufliche Zukunft klären, ehe man über ein längerfristiges Investment nachdenkt.
Ich bin Rentner, 76 Jahre alt, bekomme 2000 Euro Rente und habe Haus und Eigentumswohnung an meine Tochter vermietet. Jetzt wer- de ich steuerpflichtig. Wie würden Sie 20.000 Euro anlegen? In einen ETF-Sparplan? Oder sollte ich lieber Rücklagen in Gold bilden für den Fall einer Finanzkrise?
Gold in Barren oder Münzen zu kaufen, ist teuer. Außerdem ist der Kurs schwankungsanfällig. Deshalb lieber Gold nur als Beimischung ins Portfolio packen – vielleicht fünf oder zehn Prozent vom liquiden Vermögen. Ein ETF-Sparplan auf zehn Jahre ist vom Anlagezeitraum her ok.
Ich bin 73 und bekomme eine Pension von 4000 Euro monatlich. Ich habe seit zehn Jahren 50.000 Euro als Tagesgeld geparkt (mit aktuell 0,01 Prozent Zinsen) und 50.000 Euro in Fonds investiert. Was halten Sie davon?
In Tagesgeld sollte man nicht mehr als drei Nettomonatseinnahmen investieren. Ich würde den Rest in Festgeld anlegen, für ein bis drei Jahre. Das bringt derzeit Zinsen zwischen 0,9 (für ein Jahr) und 1,3 Prozent (für drei Jahre).
Gibt es irgendwo noch zwei Prozent Zinsen ohne Risiko?
Nein, mit klassischen Anlagen wie Sparbuch oder Festgeld ist das in den kommenden Jahren nicht zu erreichen. Wenn Sie das schaffen wollen, müssen Sie mit Ihrem Bankberater über Alternativen sprechen.
Ich bin Rentner und habe 3,5 Millionen Euro angelegt – in zwei Depots mit 16,7 beziehungsweise 28 Prozent Aktienanteil. Der Rest steckt in Rentenpapieren, Immobilien und Rohstoffen. Ich erwarte keine hohe Rendite mehr, sondern will vor allem ruhig schlafen können.
Ich habe seit Jahren Geld in Rentenfonds angelegt. Soll ich da was ändern?
Das kommt auf den oder die Fonds an. Rentenfonds beispielsweise mit Staatsanleihen sehr guter Bonität (zum Beispiel Bundesanleihen) erzielen nur noch eine geringe Rendite. Gegebenenfalls sind bei steigendem Zinsniveau auch Kursverluste möglich. Mein Tipp: Reden Sie mit Ihrem Berater über Ihr Risikoprofil und mögliche Alternativen.
Ich will 150.000 bis 200.000 Euro langfristig anlegen. Wozu raten Sie? Ist Gold ein sicherer Hafen?
Wenn Sie Rendite erzielen wollen, brauchen Sie auf jeden Fall Aktien oder Aktienfonds. Der sichere Ha-
Ich habe eine Lebensversicherung mit Garantiezins von drei Prozent, die 55 Jahre läuft. Soll ich die auflösen? Es sind noch 18 Jahre übrig. Wenn Sie das Geld nicht brauchen, können Sie den Vertrag auch weiterlaufen lassen. Drei Prozent bekommen Sie sonst zurzeit für eine sichere Geldanlage nicht.
Wir haben unser Geld auf verschiedene Fonds aufgeteilt, darunter Aktienfonds und Mischfonds. Leider sind wir jetzt, nach knapp einem Jahr, im Verlust. Alles auflösen? Nein, es sei denn, Sie brauchen das Geld. Aktien- und Mischfonds sind ein langfristiges Investment, kurzfristig kann es immer Schwankungen geben.