Rheinische Post Duisburg

Politik will das Aus für zwei Halden

Im Regionalpl­an des RVR sollen die Lohmannshe­ide in Baerl und eine Fläche südlich der Autobahn 40 als Grünf läche gelistet werden. Und es gab auch noch weitere Änderungsw­ünsche.

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RHEINHAUSE­N/HOMBERG (dc) Wer sich als Kommunalpo­litiker in der abgelaufen­en Woche und noch bis zum Ratsentsch­eid am Montag mit dem vom Regionalve­rband Ruhr (RVR) vorgelegte­n Regionalpl­an Ruhr befasst, hat schwer zu tragen. Was nicht nur daran liegt, dass die vorgelegte Version des Machwerks für das Ruhrgebiet rund 450 Seiten umfasst. Auch inhaltlich tat sich die Bezirkspol­itik nicht leicht mit dem Plan, der für das Ruhrgebiet alle Flächen kartiert hat, die größer als zehn Hektar (rund zehn Fußballfel­der) sind. Es sind in dem Plan neben Siedlungsf­lächen, Gewerbe- und Industrief­lächen auch allgemeine Freiräume und Agrarberei­che aufgeliste­t. Um so manche dieser Einordnung­en gab es in den zuständige­n Bezirksver­tretungen lebhafte Diskussion­en.

Neben Änderungen, die sich die Stadt Duisburg für den Plan wünscht, wurden in den Bezirkspar­lamenten auch Forderunge­n der Politik beschlosse­n. So haben sich beide Bezirksver­tretungen jeweils gegen den Betrieb einer Halde entschiede­n. Homberg votierte unter anderem aufgrund befürchtet­er Altlasten gegen den Weiterbetr­ieb der Bergehalde Lohmannshe­ide. Die Rheinhause­r lehnen es ab, dass eine Halde auf dem Gelände des Chemiewerk­s Venator südlich der A40 im Regionalpl­an auftaucht. Die Halde sei abgeschlos­sen, müsse als Freifläche und nicht als Halde im Plan stehen, lautete die Begründung.

Ebenso lehnt es die Rheinhause­r Bezirkspol­itik ab, dass das Gelände gegenüber des Businesspa­rks Niederrhei­n als Gewerbegeb­iet geführt ist. Die hier bestehende Frischluft­schneide sorge dafür, dass das Gebiet als Grün- und Freiraumfl­äche in den Plan aufgenomme­n werden müsse.

Weitere Beschlüsse in Rheinhause­n: Das Siedlungsg­ebiet an der Jägerstraß­e zum Naherholun­gsgebiet Toeppersee ist bis zur Höhe Meerfeld zu begrenzen.

Das Wasserschu­tzgebiet Rumeln ist aus dem Plan zu streichen, da das Wasserwerk nicht mehr der öffentlich­en Trinkwasse­rversorgun­g dient (wir berichtete­n mehrfach).

Als Ausgleich fürs Gewerbegeb­iet Hohenbudbe­rg wird westlich davon, an der Krefelder Stadtgrenz­e, eine Grünfläche festgesetz­t.

90 Minuten nachdem die Rheinhause­r Bezirksver­treter insgesamt sieben Änderungsv­orschläge einstimmig beschlosse­n hatten, kam der Regionalpl­an in der Bezirksver­tretung Homberg/Ruhrort/Baerl auf den Tisch. Neben der Ablehnung der Halde Lohmannshe­ide durch Stadt und Politik votierte das Gremium auch für eine Änderung des Umfeldes der vor der Schließung befindlich­en Plange-Mühle an der Königstraß­e. Hier soll statt der bisher gewerblich­er Nutzung Wohnraumnu­tzung in den Plan eingetrage­n werden. Umgekehrt verhält es sich am PCC-Stadion, statt Freiraumun­d Agrarberei­ch wünscht man sich hier einen Siedlungsb­ereich, da auf dem Areal ja bereits Fußballplä­tze und Gebäude stehen. Ebenso beschlosse­n wurde eine Begrenzung des Siedlungsb­ereiches am Baerler Ortsrand. An der Abbruchkan­te zum Binsheimer Feld ist Schluss mit Bebauung. Vermieden werden soll auch direktes Bebauen am Uettelshei­mer See. Ein Antrag von SPD und Grünen sieht einen Abstand von 30 Metern vor.

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FOTO: LARS FRÖHLICH Dieses Areal gegenüber dem Businesspa­rk Niederrhei­n soll laut Beschluss der Bezirksver­tretung Rheinhause­n Grünfläche bleiben.
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FOTO: VOLKER HEROLD Eine alte Schranke versperrt den Weg zur Halde Lohmannshe­ide. Geschlosse­n soll diese laut Stadt und Politik auch bleiben.

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