Tashchy fällt bis zum Saisonende aus
Der Offensivspieler des Fußball-Zweitligisten MSV Duisburg hat sich bei seinem Trainings-Comeback wieder verletzt. Der Ukrainer zog sich einen Sehnenriss zu. Am Sonntag ist das Schlusslicht beim FC Erzgebirge Aue gefordert.
Trainer Torsten Lieberknecht brachte schlechte Nachrichten zur Pressekonferenz zum Auswärtsspiel des Fußball-Zweitligisten MSV Duisburg beim FC Erzgebirge Aue am morgigen Sonntag, 13.30 Uhr, mit. Offensivmann Borys Tashchy hat sich im Training erneut verletzt. „Er wird uns in dieser Saison nicht mehr helfen können“, sagte Lieberknecht. „Das ist ein Schicksal, das mir am meisten für Borys leid tut.“
„Das ist ein Schicksal, das mir am meisten für Borys leid tut“
Torsten Lieberknecht Trainer des MSV Duisburg
Tashchy, der an einem Sehnenriss im Oberschenkel laborierte, war erst in dieser Woche ins Mannschaftstraining zurückgekehrt. „Die Ärzte hatten grünes Licht gegeben“, sagte der Trainer. Beim Trainingscomeback brach die Verletzung wieder aber auf. Das war es nun für die aktuelle Saison.
Sein bisher letztes Spiel hatte Tashchy am 23. November beim 1:0Sieg in Bielefeld bestritten. Danach lag er zunächst mit einer „diffusen Leistenverletzung“, wie es der Trainer beschrieb, auf Eis. Im Trainingslager in Portugal kehrte der 25-jährige auf den Platz zurück und zog sich dort den Sehnenriss zu.
Offenbar kehrte der Ukrainer nun zu früh ins Training zurück. MSV-Sportdirektor Ivica Grlic sah sich am Mittwoch im Rahmen seiner Rede bei der Mitgliederversammlung übrigens genötigt, die medizinische Abteilung in Schutz zu nehmen. Grlic widersprach Gerüchten, dass die Ärzte beim Einstellungstest von Winter-Neuzugang Joseph Baf- foe, der ebenfalls an einem Sehnenriss laboriert, eine Verletzung übersehen hätten. Bei Baffoe konnte der Trainer am gestrigen Freitag keine Prognose abgeben, wann und ob es für ein Comeback in dieser Saison noch reicht.
Der Ausfall von Borys Tashchy wiegt jedenfalls schwer. Er gilt als Typ, der die Ärmel aufkrempelt und vorangeht. Ohne ihn gewann der MSV nur noch ein Spiel. Die aktuelle Krise der Zebras begann mit der 0:4-Niederlage gegen Holstein Kiel in Dezember. Mit einem 0:5 gegen die Störche setzte auch in der vorigen Saison die Talfahrt an, die die Meidericher erst mit einem 3:1Sieg im Erzgebirge – unter anderem durch zwei Elfmetertore von Kevin Wolze – stoppen konnten. In schweren Zeiten darf das gute Omen als Strohhalm herhalten. Torsten Lieberknecht greift gerne zu.
Der Druck ist für die Zebras immens. Fünf Punkte beträgt mittler- weile der Rückstand zum 15. Platz. Beim Gastspiel in Aue und am kommenden Freitag gegen Mitkonkurrent Magdeburg geht es darum, den Anschluss wiederherzustellen. Worum es geht, erfuhren die Spieler am Mittwoch im Theater am Marientor aus erster Hand.
Präsident Ingo Wald hatte deutlich gemacht, dass der Verein sich die Dritte Liga nicht leisten könne. Lieberknecht ist guter Hoffnung, dass die Spieler diese Botschaft ver- innerlicht haben: „Wir haben intelligente Jungs in der Mannschaft.“
Abgehakt hat der Trainer das Thema Richard Sukuta-Pasu, der vor einem Wechsel steht. „Er hat uns vor zwei Wochen mitgeteilt, dass er wechseln will, weil es ein attraktives Angebot aus Asien gab“, so Lieberknecht, der den Stürmer fortan nicht mehr in den Kader berief. „Er gab mir damit das Gefühl, dass er auf einer anderen Ebene unterwegs ist. Ich halte Reisende nicht auf.“