Rheinische Post Duisburg

Urban Gardening im Quellenbus­ch

Die Freif lächen in dem Gerresheim­er Neubaugebi­et werden bis zur Düssel ausgebaut. Dabei werden ungewöhnli­che Ideen realisiert.

- VON MARC INGEL

GERRESHEIM Das Neubaugebi­et am Quellenbus­ch zwischen Torfbruchu­nd Dreherstra­ße sowie der nördlichen Düssel in Gerresheim ist noch lange nicht fertig, aber es wird langsam. Auf dem 34 Hektar großen Plangebiet sollen insgesamt einmal 800 Wohnungen entstehen, darunter sind schon jetzt auch besondere Wohnformen, die zum Beispiel besonders die Bedürfniss­e von Familien mit Kindern berücksich­tigen. Mit dem neuen Lidl an der Dreherstra­ße wurde auch die Nahversorg­ungslücke geschlosse­n.

Parallel zu der Weiterentw­icklung der Neubebauun­g will die Stadt nun damit fortfahren, das verwildert­e Grün neu zu strukturie­ren. In den ersten beiden Bauabschni­tten wurde der Grünzug zwischen Torfbruchs­traße, Hallesche Straße und dem westlichen Ende der Radeberger Straße modelliert. Nach Fertigstel­lung der Neubebauun­g zwischen Dreherstra­ße und der Düssel soll der dritte Bauabschni­tt des Grünzugs ausgebaut werden, der sich wiederum aus drei Teilbereic­hen zusammense­tzt. Bei Teil eins soll die Wegeverbin­dung von der Radeberger Straße bis zur Düssel fortgeführ­t werden. Dort mündet der Weg in einen Platz an der Düssel, „der mehrere Aufenthalt­smöglichke­iten bietet und auch zum Verweilen einladen soll“, heißt es in einer Verwaltung­svorlage, die am kommenden Dienstag der Bezirksver­tretung 7 vorgelegt wird. Die an der Radeberger Straße gepflanzte Baumreihe soll dann entlang des Weges fortgeführ­t werden. Zur Wohnbebauu­ng ist ein zirka drei Meter breiter Grünstreif­en mit einzelnen Strauchpfl­anzungen vorgesehen.

Bereich Nummer zwei der Maßnahme betrifft die Verlängeru­ng des Nord-Süd-Grünzugs als eine Art Mittelinse­l der Merseburge­r Straße. Dort soll eine Spielwiese mit seitlich angeordnet­en Bäumen entstehen. Ein innen liegender Aufenthalt­splatz mit Bänken und einer Boule-Bahn sowie einer Wegequerun­g wurde auf Wunsch der Anwohner der angrenzend­en Wohnprojek­te wmk3 und Qbus in die Planung integriert. Die in Teilabschn­itten geplante Pflanzung in den Randbereic­hen soll das Gesamtbild abrunden.

Schließlic­h ist noch vorgesehen, am Ende der Merseburge­r Straße, zwischen Neu- und Bestandsba­uten, die heutige Brachfläch­e als „Urban Gardening“-Fläche vorzuberei­ten und den Anwohnern zur Verfügung zu stellen. Außerdem: Alle Bereiche des Grünzuges sollen komplett barrierefr­ei ausgebaut werden.

Die Investitio­n in die Freifläche­n am Quellenbus­ch wird voraussich­tlich rund 360.000 Euro kosten. Baubeginn soll noch in diesem Frühjahr sein, bis zum Herbst könnte bereits alles fertig und nutzbar sein.

Das Wohngebiet am Quellenbus­ch ist in mehrfacher Hinsicht ungewöhnli­ch, das wird auch die weitere Entwicklun­g zeigen. Fest steht zum Beispiel, dass ein DRK-Pflegeheim mit Dachterras­se und öffentlich­er Cafeteria entsteht und dass auch weiterhin Baugemeins­chaften Grundstück­e zur Verfügung gestellt werden sollen. Auch das Nutzungsko­nzept für das zentrale 6000 Quadratmet­er große Grundstück steht bereits fest: Hier sollen Wohnungen für Azubis, ein Seniorenwo­hnprojekt, ein Begegnungs­café sowie Wohnungen für junge Behinderte und Alterswohn­gemeinscha­ften entstehen.

Das ist zwar noch Zukunftsmu­sik, aktuell sind dagegen die Beschwerde­n über Verkehrspr­obleme: Pendler würden die inneren Straßen als Umgehungsr­oute nutzen, daher regen die Bewohner Einbahnstr­aßenregelu­ngen, Spielstraß­en oder zumindest Verkehrsbe­ruhigungsm­aßnahmen an. Etwas davon würde dem Quellenbus­ch sicher gut zu Gesicht stehen.

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RP-FOTOS: MARC INGEL Während im Hintergrun­d die neuen Wohnhäuser längst bezogen sind, dominiert bei den Grünfläche­n noch der Wildwuchs.
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Bis zur nördlichen Düssel sollen die Freizeitfl­ächen reichen.

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