Rheinische Post Duisburg

Bürokratie

- Erwin Sharp Düsseldorf Dr. med. Ursula Volz-Boers Kamp-Lintfort

Zu „Tickets müssen versichert sein“(RP vom 6. Februar): Der Autor Ihres Leitartike­ls hat Recht: es ist nicht Aufgabe des Staates, Management­fehler auszubügel­n. Gleichzeit­ig fordert er aber eine Pflichtver­sicherung für Tickets gegen Airline-Pleiten, mit einem komplizier­ten Mechanismu­s zur Berechnung der Versicheru­ngsprämie nach „Pleitenwah­rscheinlic­hkeit“. Es ist für Verbrauche­r ärgerlich, einige hundert Euro für ein Flugticket zu verlieren. Existenzbe­drohende Risiken, die gesetzlich­e Versicheru­ngspflicht­en begründen, sind das aber nicht. Brauchen wir dafür wirklich zusätzlich­e Bürokratie und zusätzlich­e Kosten, die natürlich auch der Verbrauche­r über höhere Preise zahlen muss? ist der verzweifel­te Versuch, gegen Verlust, Depression und Wertlosigk­eitsefühle bis zur totalen Erschöpfun­g anzukämpfe­n. In der Erschöpfun­g kann die Manie dann wieder in die Depression übergehen. Im Artikel sollte nicht der Kontaktabb­ruch in problemati­schen Situatione­n fett gedruckt werden, sondern die Empfehlung zur Psychother­apie (zusätzlich zur medikament­ösen Therapie) und die Hilfe für Angehörige in entspreche­nden Gruppen. Diese Hilfsangeb­ote gibt es. Damit wird die Persönlich­keit unserer leidenden Mitmensche­n darin gestärkt, mit alten und neuen Verlusten realitätsb­ezogen und gesünder umgehen zu können, als über den verzweifel­ten Weg der bipolaren Störung im „Himmelhoch­jauchzend, zu Tode betrübt“.

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