Bürokratie
Zu „Tickets müssen versichert sein“(RP vom 6. Februar): Der Autor Ihres Leitartikels hat Recht: es ist nicht Aufgabe des Staates, Managementfehler auszubügeln. Gleichzeitig fordert er aber eine Pflichtversicherung für Tickets gegen Airline-Pleiten, mit einem komplizierten Mechanismus zur Berechnung der Versicherungsprämie nach „Pleitenwahrscheinlichkeit“. Es ist für Verbraucher ärgerlich, einige hundert Euro für ein Flugticket zu verlieren. Existenzbedrohende Risiken, die gesetzliche Versicherungspflichten begründen, sind das aber nicht. Brauchen wir dafür wirklich zusätzliche Bürokratie und zusätzliche Kosten, die natürlich auch der Verbraucher über höhere Preise zahlen muss? ist der verzweifelte Versuch, gegen Verlust, Depression und Wertlosigkeitsefühle bis zur totalen Erschöpfung anzukämpfen. In der Erschöpfung kann die Manie dann wieder in die Depression übergehen. Im Artikel sollte nicht der Kontaktabbruch in problematischen Situationen fett gedruckt werden, sondern die Empfehlung zur Psychotherapie (zusätzlich zur medikamentösen Therapie) und die Hilfe für Angehörige in entsprechenden Gruppen. Diese Hilfsangebote gibt es. Damit wird die Persönlichkeit unserer leidenden Mitmenschen darin gestärkt, mit alten und neuen Verlusten realitätsbezogen und gesünder umgehen zu können, als über den verzweifelten Weg der bipolaren Störung im „Himmelhochjauchzend, zu Tode betrübt“.