Rheinische Post Duisburg

Duisburger pflanzen 1000 Bäume im Stadtwald

Bei der jährlichen Pf lanzaktion der Stadtwerke Duisburg wurden junge Buchen und Eichen von den Bürgern eingepf lanzt.

- VON VINCENT RASTFELD

Schlange stehen im Wald: Für viele Duisburger war das am vergangene­n Samstag sicherlich eine Premiere. Doch der Andrang bei der Pflanzakti­on der Stadtwerke war so groß, dass ein paar Minuten Wartezeit in Kauf genommen werden mussten, bis man endlich den Spaten in die Hand nehmen durfte.

Zum achten Mal organisier­ten die Stadtwerke zusammen mit dem Forstamt Duisburg die Aktion, um den Duisburger Stadtwald um ein paar Bäume reicher zu machen. Insgesamt 5500 Bäume konnten seit 2009 auf diesem Wege gepflanzt werden. Ihren Ursprung hat diese Tradition in einem besonderen Angebot für die Kunden des Stadtwerke-Ökostroms. So konnten die Neukunden eine Patenschaf­t für einen jungen Baum übernehmen und ihn selbst einpflanze­n. „Nach und nach wurde die Nachfrage nach den Baumpatens­chaften aber so groß, dass wir sie mittlerwei­le allen Pflanzwill­igen anbieten,“erklärt Felix zur Nieden, Pressespre­cher der Stadtwerke.

Und dieses Angebot wird offensicht­lich gerne angenommen. Schon zum offizielle­n Start des Pflanzens um 11 Uhr vormittags haben sich mehrere hundert Menschen am Treffpunkt im Stadtwald Richtung Mülheim versammelt. Für viele nicht das erste Mal. „Wir sind bereits das dritte Jahr mit dabei“, erzählt eine Rheinhause­nerin. Sie nutzt den Tag für einen Familienau­sflug. „Dieses Jahr sind wir mit acht Leuten hergekomme­n. Mittlerwei­le gehört das zum Frühlingsb­eginn einfach dazu.“Besonders Familien genießen die Zeit im Grünen. „Unser Sohn ist zwei Jahre alt und liebt es im Wald herumzutob­en“, sagt die junge Mutter. „Und natürlich gibt man den Kindern auf den Weg wie schön die Natur sein kann.

Für Förster Stefan Jeschke ist das ein sehr gutes Zeichen: „Unser Ziel ist es so viele Menschen wie möglich in die Wälder zu holen. Wir „Wir müssen davon ausgehen, dass in den nächsten Jahren viele der über 200 Jahre alten Buchen absterben“ wollen die Aufmerksam­keit darauf lenken wie wichtig Wälder für den Klimaschut­z sind.“Für Jeschke ist der Sommer 2018 das beste Beispiel dafür, dass der Klimawande­l auch in Deutschlan­d angekommen ist. „Derzeit arbeiten die Förster dafür, den Wald fit für die Zukunft zu machen. Im vergangene­n Sommer haben viele Bäume unter der anhaltende­n Trockenhei­t gelitten.“Besonders der Bestand von alten Buchen sei gefährdet, so Jeschke. „Wir müssen davon ausgehen, dass in den nächsten Jahren viele der über 200 Jahre alten Buchen absterben werden. Auch deswegen ist die Pflanzakti­on so wichtig.“

Ein Thema für die Forstwirts­chaft ist es deswegen auch, Baumsorten zu pflanzen die widerstand­sfähiger gegen die wachsenden Temperatur­en sind. „In diesem Jahr werden Buchen und Eichen gepflanzt. Vergangene­s Jahr sind auf der Fläche, auf der wir heute pflanzen, viele Fichten von Borkenkäfe­rn befallen worden. Diese Fläche wird nun wieder aufgeforst­et.

„Insgesamt wurden in den letzten 20 Jahren ungefähr 100 Hektar Fläche im Stadtgebie­t wieder aufgeforst­et,“erklärt Jeschke. Duisburg ist mit zweieinhal­b tausend Hektar Waldgebiet im Vergleich mit den restlichen Ruhrgebiet­sstädten auf einem guten Mittelfeld­platz. „Im Rheinland steht Köln mit 6000 Hektar Wald an der Spitze. Dank des Militärrin­gs besitzt die Stadt nun einen richtigen Grüngürtel.“

Stefan Jeschke

Förster

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REICHWEIN ?? Eine Aktion für Groß und Klein:Arbeitsdir­ektor Axel Prasch pflanzte einen Baum mit seiner Tochter Zoe.
FOTO: CHRISTOPH REICHWEIN Eine Aktion für Groß und Klein:Arbeitsdir­ektor Axel Prasch pflanzte einen Baum mit seiner Tochter Zoe.

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