Neue Geheimnisse für Rätsel-Freunde
Final Escape aus Wuppertal baut fünf Escape-Räume mit spannenden Szenarien an seinem neuen Standort im Duisburger City-Palais. Die Eröffnung ist für Ende März geplant.
(U.S.) Das Wohnzimmer des Meisterdetektivs Sherlock Holmes ist nicht an der Bakerstreet 221b in London, sondern im Duisburger City Palais. Zu finden sind dort auch vier karge Gefängniszellen mit Pritschen und Aborten, die schon weit bessere Zeiten gesehen haben, die Bibliothek einer Zauberschule mit Unmassen magischer Lehrbücher sowie ein Seelenverkäufer, der ehedem mit Mann und Maus untergegangen ist. Das alles bekommt aber nur zu Gesicht, wer die schmale Gasse eines mittelalterlichen Dörfchens durchschreitet, argwöhnisch dabei beobachtet von einem etwas mürrisch dreinblickenden Wasserspeier an der Brücke, die sich über den Weg spannt. „Die Leute, die zu uns kommen, sollen authentische Kulissen genießen“, betont Christian Kohlhaas, Geschäftsführer und Mitgesellschafter von Final Escape Wuppertal. Für die dem jeweiligen Szenario entsprechende Atmosphäre sorgen professionelle Kulissenbauer und -maler, die auch für die russische Filmindustrie arbeiten.
„Einer unserer Gesellschafter kommt aus Russland und hat durch seine Baufirma den Kontakt zu den Leuten“, erklärt Kohlhaas die Verbindung, von der das Geschäft mit den Rätselräumen profitiert. Kohlhaas: „Kein anderer Anbieter ist in der Lage, solche Kulissen zu bauen wie wir.“Ein wichtiges Element, da- mit die Besucher der Escape-Räume in die Geschichte eintauchen, deren Rätsel es zu lösen gilt.
Maximal 60 Minuten Zeit bleiben den Ratefüchsen, um den Geheimnissen eines Raumes auf den Grund zu gehen und den Ausweg zu finden. „Ein Spielleiter erklärt den Gruppen vorab die Geschichte und begleitet sie auch bei dem Versuch, das Rätsel zu lösen. Allerdings bleibt er außerhalb des Raumes, hört und sieht aber alles, was drinnen passiert, und notfalls gibt er auch Hinweise“, erklärt Kohlhaas die Vorgehensweise. Ein Notknopf gibt auch jenen Menschen Sicherheit, die sich normalerweise in abgeschlossenen Räumen weniger wohl fühlen. „In den drei Jahren, die ich bei Final Escape bin, hat den bislang nur einer betätigt, weil er auf die Toilette musste“, erzählt Kohlhaas. „Ansonsten habe ich noch keinen gesehen, der am Ende nicht mit leuchtenden Augen aus dem Raum gekommen ist.“
Die Rätsel-Räume, die vor etwa fünf Jahren als reale Variante von Computerspielen entstanden, sind nach Meinung des 36-Jährigen kein Trend: „Sie sind eine Reaktion auf die Digitalisierung und die Schnelllebigkeit unserer Gesellschaft. Hier kann man mit Freunden, Familie und Bekannten ein Abenteuer erleben. Dass dabei viel miteinander geredet und überlegt werden muss, nutzen auch viele Firmen als Teambildungsmaßnahme.“Auch hätten Unternehmen schon Bewerber in die Räume geschickt, um zu sehen, wer welche Fähigkeiten mitbringt. „Gerade werktags buchen viele Firmen. Am Wochenende sind die Escape-Räume eine gern genommene Alternative zum Kino, oder werden besucht, bevor es in die Disco geht“, berichtet Kohlhaas von seinen Erfahrungen.
Besondere Fähigkeiten muss niemand mitbringen. Spaß am Rätseln sollte man aber schon haben und daran, sie gemeinsam im Team zu lösen. Auch das Alter ist keine Beschränkung. „Unsere älteste Besucherin unlängst war 98“, erzählt Kohlhaas. Mit der Zeit habe sich rauskristallisiert, dass die Mehrheit der Kunden zwischen 30 und 60 Jahre alt ist, statt wie ursprünglich gedacht 18 bis 30.